Grußworte zur DAT-Eröffnung

Gröhe: Kompetenz und Beratung der Apotheker unverzichtbar

München - 17.09.2014, 15:55 Uhr


In seinem Grußwort zum Deutschen Apothekertag 2014 brachte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den Apotheken seine deutliche Wertschätzung entgegen. Was Apotheker leisten, sei unverzichtbar, betonte er. Er habe auch verstanden, dass es aus Sicht der Apotheker in einigen Bereichen Optimierungsbedarf gebe, insbesondere im Hinblick auf ihr Honorar. Allerdings brauche die Politik belastbare Zahlen.

Der Apothekertag sei eine gute Gelegenheit, die Anliegen der Apotheker noch besser kennenzulernen, so Gröhe. Er freue sich, dabei zu sein, auch um den Apothekern seinen Dank auszusprechen für ihre Leistung und ihr persönliches Engagement. Die Menschen wollten eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung vor Ort – und die Politik werde sich dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft so bleibe. Daher hätten sich die Regierungsfraktionen im Koalitionsvertrag auch ausdrücklich zur inhabergeführten Apotheke bekannt.

Im letzten Jahr habe es bereits politische Maßnahmen gegeben, so Gröhe weiter, etwa die Einführung der Notdienstpauschale. Allerdings wisse er, dass es aus Sicht der Apotheker weiteren Optimierungsbedarf gebe. Im Bundesgesundheitsministerium werde man daher im Hinblick auf die Notdienstpauschale auch weiterhin die Quartalszahlen prüfen und entscheiden, ob die Pauschale den Anforderungen entspreche. Auch die von den Apothekern geforderte Erhöhung des Fixzuschlages werde man gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium prüfen – „dafür brauchen wir jedoch von Ihnen weitere belastbare Daten über die Veränderung auf Kosten und Einnahmeseite“. Gleiches gelte für die geforderte Honorierung für Rezepturen. Erneut bekräftigte der Gesundheitsminister zudem seine Bereitschaft, die von DAV und GKV-Spitzenverband gemeinsam geforderte Festschreibung des Kassenabschlages auf 1,77 Euro gesetzgeberisch umzusetzen.

Gröhe betonte ferner, dass eine wohnortnahe, flächendeckende Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Arzneimitteln unabdingbar sei. Versandapotheken könnten und dürften die Leistung der Apotheken vor Ort nicht ersetzen. Was die in letzter Zeit immer wieder bekannt gewordenen Arzneimittelfälschungen in der legalen Lieferkette betrifft, setzt der Minister seine Hoffnung auf mehr Sicherheit durch Securpharm. Unabhängig davon sollten Möglichkeiten gesucht werden, den Parallelvertrieb insgesamt sicherer zu gestalten.

Darüber hinaus berichtete Gröhe von einem aktuellen Projekt im Bundesgesundheitsministerium: Dort arbeite man derzeit daran, einen Medikationsplan zu entwickeln, der allen an der Arzneimittelversorgung Beteiligten, also Ärzten, Apothekern, Patienten, eine vollständige Darstellung der vom jeweiligen Patienten eingenommenen Arzneimittel ermögliche – inklusive der Selbstmedikation. Das solle zur Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen. Krankenhäuser nutzten bereits entsprechende computergestützte Systeme – warum also nicht auch niedergelassene Apotheker? Das geplante eHealth-Gesetz, das den Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte und künftig auch den Medikationsplan regeln soll, kündigte Gröhe noch für dieses Jahr an.

Weitere Themen, die es in der nächsten Zeit zu besprechen und zu klären gebe, sieht der Minister viele: etwa das Krankenhaus-Entlassmanagement, die Probleme durch die demografische Entwicklung, die Stadt-Land-Problematik, Lieferengpässe, Antibiotika-Resistenzen und den Erhalt Deutschlands als Forschungs- und Produktionsstandort. Aufgaben gebe es genug, so Gröhe. Dafür sei eine intensive Zusammenarbeit zwischen Apothekern und der Gesundheitspolitik erforderlich: „Ich weiß, dass Sie dazu bereit sind, ich mache es sehr gerne – und freue mich auf das weitere Miteinander.“


Juliane Ziegler