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Daniel Bahr, FDP
"Wenn Apotheke, dann richtig Apotheke"
Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Bahr, will weiterhin für ein Verbot von Pick-up-Stellen kämpfen. Derartige Ausfransungen
Als Bahr im letzten Jahr auf dem Deutschen Apothekertag auftrat, war es nicht unbedingt ein zustimmendes Klatschen, das den Geräuschpegel im Saal erhöhte. Es stieß durchaus auf den Unmut der anwesenden Apotheker, dass sich der FDP-Gesundheitsexperte – anders als die anderen geladenen Politiker – nicht hinter die ABDA-Forderung stellte, der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln müsse wieder verboten werden. Er vertrat die Auffassung, dass es für das Zurückdrehen des Rades keine Mehrheit geben würde – und behielt damit bis heute Recht.
Damals wie heute will die FDP jedoch Pick-up-Stellen von Versandapotheken verbieten. Im letzten Jahr unterbreitete die Fraktion einen entsprechenden Vorschlag, der aber ebenfalls keine Mehrheit im Parlament fand. Bahr zufolge habe es seinerzeit sowohl in der CDU/CSU als auch in der SPD geheißen, man würde dem Antrag gerne zustimmen – dies gehe jedoch "mit Rücksicht auf den Koalitionspartner" nicht.
Nun hofft Bahr auf eine neue Koalition, mit der den ungeliebten Ausfransungen des Versandhandels einvernehmlich ein Ende gesetzt werden kann. Denn Wettbewerb könne nur unter fairen Bedingungen funktionieren, betonte der FDP-Politiker. Und Abholstellen leisteten bei Weitem nicht, was Apotheken leisten. Auch von der Formulierung von Qualitätsanforderungen an Pick-up-Stellen hält Bahr nichts: "Wir wollen nicht ein bisschen Apotheke. Wenn Apotheke, dann richtig Apotheke!".
Sollte es nach der Wahl für eine schwarz-gelbe Koalition reichen, so wird die Hoffnung bei den Apothekern groß sein, dass das Ministerium der FDP zugeschlagen wird. Jedenfalls, so Bahr, sollte man aufpassen, dass nicht "Hecken-Schützen" lauern.
Düsseldorf - 25.09.2009, 07:00 Uhr