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Tamiflu®-Studiendaten
Skeptiker lassen nicht locker
Die Chefredakteurin der medizinischen Fachzeitschrift „British Medical Journal“ hat in einer Mail an den Roche-Vorstand appelliert, die Studiendaten zum Grippemittel Oseltamivir (Tamiflu®) endlich offenzulegen. Damit unterstützt sie die langjährige Forderung von Cochrane-Wissenschaftlern und Transparency International Deutschland nach mehr Transparenz.
Seit Jahren versuchen Cochrane-Wissenschaftler um Tom Jefferson, von Roche vor allem die Daten aus acht klinischen Studien zu erhalten, die die Überlegenheit von Oseltamivir gegenüber Placebo gezeigt haben sollen. Aus Sicht des Pharmaunternehmens haben die Cochrane-Autoren alle Daten, die sie benötigen, erhalten. Die Wissenschaftler werfen Roche hingegen vor, die Daten aus der Metaanalyse und weitere Daten gezielt zurückzuhalten.
Im Namen der Cochrane-Mitarbeiter und der Entscheidungsträger der öffentlichen Gesundheit auf der ganzen Welt fordert nun auch die BMJ-Chefredakteurin Fiona Godlee von Roche, sich an das Versprechen, alle Studiendaten zur Verfügung zu stellen, zu halten. Tamiflu® sei ein enormer kommerzieller Erfolg für Roche, schreibt Godlee in ihrer Mail. Öffentliche Gelder in Milliardenhöhe seien dafür ausgegeben worden und dennoch bleibe der Beleg für die Wirksamkeit und Sicherheit bis heute verborgen.
Offenbar gibt es seitens Roche keine Bereitschaft, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Zumindest keine erkennbare, denn die Chefredakteurin schrieb rund eine Woche nach ihrer ersten Mail noch eine zweite. Darin kündigt sie an, ihre erste Mail auf der Internetseite des BMJ zu veröffentlichen und erwähnt außerdem, dass es hilfreich wäre zu wissen, ob Roche plane, auf ihre Mails zu antworten. „Wie ich bereits in meiner ersten Mail schrieb, wäre eine Antwort Ihrerseits sehr willkommen.“
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London - 30.10.2012, 11:58 Uhr