Aflibercept bei Makuladegeneration

Aflibercept bindet mit sehr hoher Affinität an die Wachstumsfaktoren VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)-A und PIGF (Placental Growth Factor), die an der Pathogenese der AMD maßgeblich beteiligt sind. Durch die Hemmung dieser Wachstumsfaktoren soll das Wachstum der irregulären Blutgefäße, die Angiogenese, vermindert werden. Dieses Wirkprinzip wird schon länger bei Krebserkrankungen eingesetzt, um das Wachstum neuer Gefäße und damit die Blutversorgung des Tumors zu unterbinden.

Die empfohlene Dosis beträgt 2 mg Aflibercept, das unter aspetischen Bedingungen direkt in den Glaskörper des Auges (intravitreal) gespritzt wird. Die Behandlung beginnt mit drei Injektionen im monatlichen Abstand und wird anschließend alle zwei Monate fortgesetzt. Eine Kontrolle zwischen den Injektionen ist nicht notwendig.

In den zulassungsrelevanten Studien (VEGF Trap-Eye: Investigation of Efficacy and Safety in Wet AMD, VIEW 1 und 2) wurde die Wirkung von Aflibercept weltweit an insgesamt über 2.400 Patienten mit einem mittleren Alter von 76 Jahren untersucht und mit Ranibizumab verglichen. Durch beide Behandlungen konnte die Sehkraft bei über 90 % der Patienten erhalten werden; bei etwa 30 % aller Patienten hatte sich die Sehkraft sogar deutlich verbessert. Dabei war Aflibercept in zweimonatigen Intervallen vergleichbar wirksam wie eine einmal monatliche Behandlung mit Ranibizumab.

Die Sicherheit von Aflibercept ist mit der von Ranibizumab vergleichbar. Zu den schwer wiegende Nebenwirkungen zählen Endophthalmitis, traumatischer Katarakt und ein vorübergehender Anstieg des Augeninnendrucks. Die häufigsten Nebenwirkungen waren eine Bindehautblutung, Augenschmerzen, Glaskörperabhebung, Katarakt und erhöhter Augeninnendruck.

Literatur: Fachinformation Eylea®, Stand November 2012; Heier, J.S., et al.: Intravitreal aflibercept (VEGF Trap-Eye) in wet age-related macular degeneration. Ophthalmology 2012;119:2537–48.