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Berufsbild und Pharmaziestudium
Clement: Keine Neuausrichtung der Approbationsordnung
Bernd Clement, Professor für Pharmazeutische/Medizinische Chemie an der Universität Kiel, äußert sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verbandes der Professoren an Pharmazeutischen Hochschulinstituten der Bundesrepublik Deutschland (VdPPHI) zur Ausbildung der Apotheker. Er warnt vor Veränderungen, weil sie „fatale Folgen“ haben könnten.
In einem Interview der Pharmazeutischen Zeitung vom 16. Mai beantwortete Clement die Frage nach einer Anpassung oder Neuausrichtung der Approbationsordnung sehr deutlich: „Nein! Brauchen wir nicht!“ Die jetzige, zuletzt im Jahr 2001 wesentlich überarbeitete Approbationsordnung sichere die „Breite und Vielfalt unseres Berufsbildes“, die man nicht aufgeben solle. Wenn man die Approbationsordnung ändern wolle, könnten alte Pläne, die Apothekerausbildung an die Fachhochschule zu verlegen und den Studiengang nach dem Bachelor-Master-System zu organisieren, wieder aktuell werden. Clement: „Wir Apotheker haben viel zu verlieren.“
Schon auf der Interpharm 2013 in Hamburg hatte Clement in einer Diskussionsrunde dem Vorschlag von Prof. Hartmut Derendorf, das Pharmaziestudium an einem neuen Berufsbild des Apothekers mit dem Schwerpunkt Patienten-orientierte Pharmazie auszurichten, vehement widersprochen, weil das Studium den Apotheker möglichst breit für viele verschiedene Aufgaben qualifizieren müsse; zudem habe die Patienten-orientierte Betrachtungsweise bereits in alle pharmazeutischen Fächer Einzug gehalten.
In dem aktuellen Interview schlug Clement vor, zur Stärkung der Patienten-orientierten Pharmazie „den Fachapotheker für Allgemeinpharmazie aufzuwerten“, was auch finanziell honoriert und in Tarifverhandlungen berücksichtigt werden müsse. Die Offizinapotheker sollten ihrem Nachwuchs finanzielle Anreize geben, damit er sich weiterbildet.
Kiel - 16.05.2013, 16:11 Uhr