Schmerztherapie

Diclofenac hat ähnliches kardiovaskuläres Risiko wie Coxibe

14.06.2013, 16:30 Uhr


Der Ausschuss für Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA weist darauf hin, dass die kardiovaskulären Risiken von Diclofenac vergleichbar mit denen der selektiven COX-2-Inhibitoren sind.

Die kardiovaskulären Risiken von nicht-steroidalen Antirheumatika werden seit längerer Zeit diskutiert, der COX-2-Inhibitor Rofecoxib (Vioxx) wurde deswegen 2004 vom Markt genommen. Anschließend durchgeführte Studien ergaben, das auch andere Coxibe das Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen können. Eine aktuelle Metaanalyse zeigt nun, dass Diclofenac ähnlich zu bewerten ist wie die Cox-2-Inhibitoren. Daher empfiehlt der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz Diclofenac von den kardiovaskulären Risiken her den COX-2-Inhibitoren gleichzusetzen.. Aber der PRAC bescheinigt Diclofenac nach wie vor ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis und betont, dass der Nutzen in der Schmerztherapie immer noch die Risiken überwiegt. Besondere Vorsicht sei aber geboten bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen, mit hohem Blutdruck, früheren Herzinfarkten oder Schlaganfällen, bei Diabetikern oder Rauchern mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Ärzte sollten in regelmäßigen Abständen die Sinnhaftigkeit der Medikation kritisch überprüfen. 

Quelle: PRAC recommends the same cardiovascular precautions for diclofenac as for selective COX-2 inhibitors. Pressemitteilung der EMA vom 14. Juni 2013.

 



Dr. Carolina Kusnick


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