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Fortbildungen der Apothekerkammern
Kiefer kontert Professoren-Kritik
Ein offener Brief von acht Pharmazieprofessoren an den Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK) Dr. Andreas Kiefer und seine Kollegen der Landesapothekerkammern sorgte letzte Woche für kontroverse Diskussionen auf DAZ.online. Die Hochschullehrer beklagten die Qualität der apothekerlichen Fort- und Weiterbildung: Sie orientiere sich zu sehr an wirtschaftlichen Interessen statt an dem, was wissenschaftlich fundiert ist. Nun ist Kiefer den Vorwürfen in einem Antwortbrief entgegengetreten.
Die Professoren zeigten sich in ihrem Offenen Brief besorgt um das deutsche Apothekenwesen. Der für dessen Existenzberechtigung „essentielle Anspruch einer wissenschaftlich fundierten und von den wirtschaftlichen Interessen der Pharmaindustrie und Ärzte entkoppelten Arzneimittelversorgung“ trete zunehmend in den Hintergrund – auch bei den von den Kammern angebotenen Fort- und Weiterbildungsangeboten.
Kiefer betont in seiner Antwort an die Hochschullehrer, er teile ihre Meinung, „dass eine breite naturwissenschaftliche Ausbildung der Apothekerinnen und Apotheker Grundlage des unabhängigen Apothekensystems in Deutschland ist“. Die Gesellschaft sei gut beraten, mehr Geld in die Modernisierung dieser Ausbildung zu stecken. „Wir zahlen es später vielfach durch unsere unabhängige Berufsausübung wieder zurück“, so der BAK-Präsident.
Die Auffassung, die Landesapothekerkammern nähmen ihre elementaren Aufgaben nicht wahr, entbehre hingegen jeder Grundlage, schreibt Kiefer weiter. Er hält den Professoren vor, ihre Aussage von der Ankündigung einer einzelnen Fortbildungsveranstaltung abzuleiten. „Bei etwa 2.300 Fortbildungsveranstaltungen der Apothekerkammern pro Jahr hätte eine größere Stichprobe sicher zu einer objektiveren Evidenz beigetragen“.
Zudem: Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen hätten – ungeachtet der Frage der Evidenz – im Arzneimittelgesetz ihre rechtliche Grundlage. Ärzte verordneten diese Arzneimittel, und Patienten wendeten sie an. Apotheker entschieden im Einzelfall, ob sie zur Selbstmedikation raten oder nicht. Kiefer: „Die Verpflichtung zur Information und Beratung endet nicht an der Schwelle allopathischer oder biotechnisch hergestellter Arzneimittel“.
Berlin - 18.12.2013, 14:55 Uhr