Boehringer wehrt sich

„Vorwürfe zu Pradaxa® sind haltlos“

21.03.2014, 11:06 Uhr


Nach dem arznei-telegramm hat sich nun das ARD-Magazin „Kontraste“ in seiner gestrigen Ausgabe unter dem Titel „Patienten klagen an: Ist der Blutverdünner Pradaxa® riskanter als versprochen?“ mit dem Thrombin-Inhibitor Pradaxa® (Dabigatran) beschäftigt. Auch hier lautet die Vermutung der Kläger, der Konzern könnte Profitinteressen über die Sicherheit der Patienten gestellt haben. Boehringer Ingelheim hat heute dazu Stellung genommen.

In der fünfseitigen Stellungnahme, die heute auf der Unternehmenshomepage veröffentlicht wurde, erklärt Boehringer, dass sie davon überzeugt seien, dass die erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit Pradaxa® haltlos sind. Das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis von Pradaxa® sei durch eine Reihe klinischer Studien umfassend bewiesen worden, so Beohringer. Sowohl die FDA wie auch die EMA hätten regelmäßig, zuletzt im März 2013, bestätigt, dass Pradaxa® bei bestimmungsgemäßem Einsatz einen bedeutenden gesundheitlichen Nutzen zur Senkung des Schlaganfallrisikos bei Patienten mit Vorhofflimmern erziele, ohne Gerinnungsmonitoring.

Zu den internen Dokumenten, auf die sich auch der ARD-Beitrag beruft und aus denen hervorgehen soll, dass die Forderung nach flächendeckender Gerinnungskontrolle und die Entwicklung eines entsprechenden Schnelltests aus Wettbewerbsgründen ausgebremst wurde, äußert sich der Hersteller folgendermaßen: „Die jüngst von einer US-amerikanischen Zeitung im Internet publizierten Dokumente bilden nur einen minimalen Ausschnitt der umfassenden und zahlreichen internen Diskussionen zwischen Experten ab. Ein derartiger Meinungsaustausch ist im Rahmen des klinischen Entwicklungsprozesses von Medikamenten, der sich über viele Jahre erstreckt, üblich und wichtig. Daher müssen diese Dokumente im Zusammenhang mit dem gesamten Meinungsaustausch gesehen werden.“

Lesen Sie hier die vollständige Stellungnahme des Herstellers zu Pradaxa®.

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Julia Borsch