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Nach Todesfall durch Überdosierung
FDA warnt vor Coffein-Pulver aus dem Internet
Pharmazeutische Qualität, Reinheitsgrad: 100 Prozent reines Coffein-Pulver. Bei der Kundenrezension 4,5 von 5 möglichen Sternen. So ist es auf der Website eines Internet-Versenders zu lesen. Über die Gefahr von Herzrhythmusstörungen, Krämpfen bis hin zum Tod durch Koffein-Überdosierung findet man nichts. In den USA ist bereits ein Todesfall eines Teenagers durch Überdosierung von Coffein-Pulver bekannt. Die FDA warnt daher ausdrücklich vor dem Konsum von reinem Coffein-Pulver.
Ein Teelöffel der im Internet angebotenen Coffein-Pulver entspräche etwa dem Koffeingehalt von 25 Tassen Kaffee. Da es kaum möglich sei, das Coffein-Pulver mit herkömmlichen Küchenutensilien ausreichend genau zu dosieren, könne leicht eine tödliche Menge konsumiert werden. So schreibt die FDA auf ihrer Homepage. Auch Überdosierungssymptome wie Erbrechen, Übelkeit, Benommenheit oder Desorientierung seien nach Einnahme der Reinsubstanz vermutlich deutlich stärker als nach zu großem Kaffee- oder Teekonsum.
Daher warnt die Behörde ausdrücklich davor, das als Bulkware im Internet angebotene Coffein-Pulver zu konsumieren. Insbesondere junge Erwachsene und Jugendliche fühlten sich aufgrund der zentralstimulierenden Wirkung zu dem „Aufputschmittel“ hingezogen, dieser Tatsache sollten sich Eltern bewusst sein. Aktueller Anlass für die Warnung war der Tod eines 18-Jährigen. Er war Anfang Juli nach dem Konsum von 100-prozentigem Coffein gestorben.
Auch auf deutschsprachigen Websites – unter anderem bei Amazon – ist Coffein als Bulkware in verschiedensten Gebinde-Größen bis hin zu mehreren Kilogramm erhältlich. Angegebene Anwendungsgebiete sind beispielsweise Leistungssteigerung, Appetithemmung oder Kaffeeersatz. Coffein sei zudem ein wertvoller Inhaltsstoff in Haut- und Haarpflegeprodukten wie Shampoos und Haarwasser, schreibt einer der Anbieter.
Ein Anreiz für den Kauf ist den Kundenrezensionen zufolge der hohe Preis von Koffeintabletten. Dazu erhält man von zufriedenen Kunden den Tipp, wegen des bitteren Geschmacks Leerkapseln zu bestellen, die über den gleichen Anbieter erhältlich sind. In einem anderen Webshop werden digitale Präzisionswaagen und verschiedene Portionierer dazu empfohlen. Hinweise auf mögliche gesundheitliche Risiken sucht man allerdings vergeblich.
Stuttgart - 22.07.2014, 09:10 Uhr