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Ursachen-Bekämpfung
Mit Antidiabetika gegen Alzheimer
Nach einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Neuropharmacology veröffentlicht wurde, könnte sich ein bahnbrechender Ansatz in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit abzeichnen. Und zwar durch den Einsatz von Inkretin-Mimetika, die derzeit für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen sind. Konkret geht es um Lixisenatid (Lyxumia®) und Liraglutid (Victoza®). Wissenschaftler an der britischen Lancaster University haben in einem Mausmodell für beide Peptide neuroprotektive Effekte gezeigt.
Die zwei GLP-1-Agonisten seien wirksamer gewesen als alles, was bisher für die Behandlung von Alzheimer zur Verfügung steht, meinen die Forscher. Offenbar seien sich die Pharmaunternehmen dieser wertvollen Nebenwirkung ihrer Medikamente gar nicht bewusst. „Dies sind sehr aufregende Ergebnisse“, erklärt der Leiter der Studie, Christian Hölscher – „denn es gibt bislang keine medikamentösen Ansätze, die die Alzheimer-Krankheit tatsächlich behandeln. Alles, was wir haben, sind zwei Arten von Medikamenten, die die Symptome für eine Weile maskieren können. Lixisenatid und Liraglutid bieten in dieser Hinsicht eine echte Verbesserung, denn sie greifen an den Ursachen an.“
Die Studie verwendete transgene APP/PS1-Mäuse. Sie exprimieren menschliche Gene, die Alzheimer verursachen. Im Rahmen der Studie beobachteten die Wissenschaftler die Mäuse bei der Lösung von Gedächtnisaufgaben und zeichneten die neuronale Kommunikation im Hippocampus auf, einem der ersten Bereiche des Gehirns, die bei Alzheimer geschädigt werden. Im Ergebnis fanden sie nach chronischer Behandlung mit den GLP-1-Rezeptor-Agonisten eine Erhöhung der Zahl an Synapsen. Auch deren Funktion blieb erhalten, und sie waren noch in der Lage, Informationen zu kommunizieren.
Interessanterweise waren niedrigere Dosen ebenso wirksam wie höhere. Liraglutid wird in dieser Indikation bereits klinisch erprobt. Für Lixisenatid versuchen die Forscher derzeit, die Mittel hierfür aufzubringen.
Quelle: McClean PL, Hölscher C. Lixisenatide, a drug developed to treat type 2 diabetes, shows neuroprotective effects in a mouse model of Alzheimer's disease. Neuropharmacology. 2014 Nov;86:241-58.
Remagen - 14.11.2014, 08:29 Uhr