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Neue Osteoporose-Leitlinie
Neues zu Risikofaktoren und Fraktur-Prophylaxe
Prävention, Diagnose und Therapie der Osteoporose der postmenopausalen Frau und des älteren Mannes sind seit 2006 in einer S3-Leitlinie zusammengefasst. Diese wurde jetzt aktualisiert. Neu darin sind modifizierte Empfehlungen zu Prophylaxe und Basisdiagnostik und zur Indikation für eine spezifische Therapie.
Die DVO-Leitlinienkommission hat einige wesentliche, wechselvoll diskutierte Aspekte der Vorgängerversion beibehalten, die in anderen nationalen Leitlinien modifiziert wurden. Das betrifft vor allem die Orientierung am Mortalitäts-adjustierten Zehn-Jahres-Frakturrisiko als Basis für Diagnostik und Therapie. Hier wurde überlegt, auf ein Ein-Jahres-Frakturrisikomodell überzugehen, das aber weit mehr (sehr) alte Patienten als therapiebedürftig klassifiziert hätte – ein Paradigmenwechsel, der weitreichende, auch gesundheitsökonomische Folgen gehabt hätte.
Die neue DVO-Leitlinie nennt 35 einzelne Risikofaktoren einschließlich Erkrankungen und Medikamenten, neun mehr als ihre Vorgängerin. Neuerdings wird auch eine Hyponatriämie als Risikofaktor für eine Osteoporose beschrieben. Dass der Ausgleich einer Hyponatriämie die Fraktur- und Sturzrate senkt, wurde noch nicht gezeigt. Zu den allgemeinen und wichtigsten Risiken für osteoporotische Frakturen zählen weiterhin höheres Alter, weibliches Geschlecht (postmenopausal), Zahl und Schwere vorangegangener Wirbelkörper- und peripherer Frakturen, Stürze, Rauchen, Untergewicht, Vitamin-D- und Calcium-Mangel.
Die Leitlinie unterscheidet in ihren Empfehlungen zu Calcium und Vitamin D Patienten mit oder ohne spezifische Osteoporose-Medikation. Personen mit einem hohen Sturz- und/oder Frakturrisiko und geringer Sonnenlichtexposition, aber ohne spezifische Osteotherapie, wird die medikamentöse Supplementierung mit 800 bis 1000 Einheiten Vitamin D3 (20 bis 25 µg) täglich empfohlen. Die bisherige Spanne war mit 800 bis 2000 IE angegeben. 1000 IE sind indes nicht als Obergrenze zu verstehen, sondern spiegeln die vorhandene Studienevidenz. Für höhere Vitamin-D-Dosen zur Fraktur-Prävention fehlt laut DVO schlicht die Evidenz – was nicht ausschließt, dass unter Umständen höhere Vitamin-D-Gaben indiziert sind.
Lesen Sie ausführlicher in der aktuelle DAZ 2014, Nr. 49, S. 38-41: „Neues zur Osteoporose: Aktualisierte S3-Leitlinie erschienen“
Stuttgart - 04.12.2014, 08:28 Uhr