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Ebola-Epidemie
Neues zu Therapie-Studien
Um die Ebola-Epidemie in Westafrika ist es in den Medien in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden. Dennoch laufen die Bemühungen, einen Impfstoff oder ein Behandlungskonzept zu finden mit unverminderter Kraft weiter. Am ELWA Krankenhaus in der liberianischen Hauptstadt Monrovia wurde jetzt eine Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola Rekonvaleszenten-Plasma zur Therapie von Ebola-Infizierten begonnen. Dies teilte der US-amerikanische klinische Forschungsdienstleister Clinical Research Management (ClinicalRM) mit, der die Untersuchung durchführt.
Die Studie wird durch die Bill & Melinda Gates Stiftung gefördert. Die Plasma-Spender sind Personen mit einer überstandenen Ebola-Infektion. Ihr Antikörper-haltiges Plasma wird auf andere Erkrankte übertragen. Eine Reihe von liberianischen Gesundheits-Pflegekräften wurde geschult, damit die hierzu erforderliche Plasmapherese und die Forschungstechniken korrekt ausgeführt werden. „Damit helfen wir den lokalen Gesundheitssystemen, selbstständiger zu werden. So können sie die Patienten in dieser Notsituation und auch in Zukunft besser versorgen“, erklärt David Hoover, Ebola-Programmdirektor bei ClinicalRM.
Professor William A. Fischer von der University of North Carolina School of Medicine, gehört zu den ausländischen Wissenschaftlern, die die Studie vor Ort beratend begleiten. Er meint: „Angesichts dessen, dass es noch keine spezifische Therapie für Ebola gibt, ist diese Studie wirklich einzigartig. Die Überlebenden schlagen durch ihre Plasmaspende quasi selbst zurück und können eventuell das Leben eines anderen retten.“
Ärzte ohne Grenzen hatte im November mitgeteilt, dass die Organisation gemeinsam mit internationalen Forschungsinstitutionen drei klinische Studien für Ebola-Medikamente in seinen Behandlungszentren in Westafrika durchführt. Der Start wurde ebenfalls für Dezember 2014 angekündigt.
Eine Studie unter der Leitung des Instituts für Tropenmedizin Antwerpen (ITM) in Donka in Conakry (Guinea) setzt wie die oben angeführte Blutplasma geheilter Patienten ein. Eine zweite mit dem antiviralen Wirkstoff Favipiravir soll in Guéckédou (Guinea) unter der Leitung des französischen Nationalen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM) stattfinden. Und die dritte Studie mit Brincidofovir im Auftrag des International Severe Acute Respiratory and Emerging Infection Consortium (ISARIC) wird von der Universität Oxford geleitet. Brincidofovir und Favipiravir sind von der WHO als potenzielle Ebola-Medikamente gelistet. Erste Studienergebnisse könnten im Februar 2015 vorliegen, hofft Ärzte ohne Grenzen.
Remagen - 17.12.2014, 16:55 Uhr