Gefährliche Wechselwirkungen bei Sofosbuvir

Nach Angaben der TK soll es bei betroffenen Patienten zu einem Herzstillstand gekommen sein. Mehrere Menschen benötigten infolge der Wechselwirkungen einen Herzschrittmacher. „Patienten, die sowohl Sofosbuvir als auch Amiodaron einnehmen, sollten schnellstmöglich Kontakt mit ihrem behandelnden Arzt aufnehmen und das weitere Vorgehen beraten“, rät Dr. Edda Würdemann vom Fachbereich Arzneimittel der TK.

Die Kasse hat sich bereits direkt an die Ärzte gewandt, bei denen aus den Abrechnungsdaten ersichtlich war, dass ihre TK-versicherten Patienten beide Wirkstoffe erhalten haben – und sie über die Wechselwirkung informiert. „Ein großes Problem bei diesen Wechselwirkungen ist allerdings, dass die Versicherten häufig das Herzmittel von einem anderen Arzt verschrieben bekommen als das Hepatitis-Medikament“, erklärt Würdemann. Teilweise wisse der eine Arzt gar nichts von den Verschreibungen des anderen Arztes.

Ein weiteres Problem für die TK sei, erklärt Würdemann weiter, dass die Krankenkasse die Rezepte und Abrechnungen erst mit erheblicher Zeitverzögerung von mehreren Wochen bis Monaten bekomme. „Dadurch können wir die Ärzte erst mit erheblicher Zeitverzögerung über die Gefahr der von ihnen verordneten Medikamentenkombination warnen.“ Nicht nur Ärzte, auch Versicherte sollten daher prüfen, ob bei sie beide Wirkstoffe gleichzeitig einnehmen.