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Studie soll Klarheit schaffen
100 mg oder 300 mg: Welche ASS-Dosis ist optimal?
Berlin/Stuttgart – ASS, in den USA in den Dosierungen von 81 mg/d (low-dose) und 325mg/d (regular-dose) erhältlich, wird hier bereits seit etwa 40 Jahren Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse angewandt, jedoch ist die optimale Dosierung noch immer nicht gefunden. Eine groß angelegte Vergleichsstudie soll nun Klarheit bringen.
Obwohl bereits 2007 ein systematisches Review der niedrig dosierten Variante ein geringeres Blutungsrisiko bei gleichbleibender Wirksamkeit bescheinigt hat, plant das unabhängige Forschungsinstitut PCORI (Patient-Centered Outcome Research Institute) nun dieses Ergebnis zu evaluieren. Die ADAPTABLE-Studie (Aspirin Dosing: A Patient-centric Trial Assessing Benefits and Long-term Effectiveness) soll Klarheit über das optimale Nutzen-/Risiko-Verhältnis unterschiedlicher ASS-Dosierungen zur Sekundärprävention bringen. Eingeschlossen werden sollen 20.000 Risikopatienten, die randomisiert behandelt werden.
Außerdem sollen mögliche Unterscheide der Wirkung von ASS in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter, Ethnie oder eventueller Komorbidität aufgedeckt werden, um ggf. patientenspezifische Empfehlungen bereitstellen zu können. Statt – wie sonst in Studien häufig – die Probanden unter kontrolliert-optimierten Bedingungen medizinisch zu betreuen, ist diese Studie pragmatisch konzipiert und soll damit die Anwendung von ASS unter wirklichkeitsgetreuen Umständen reflektieren. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, die Therapiesicherheit einer Langzeitprophylaxe mit ASS in Zukunft weiter zu erhöhen.
In Deutschland sind ASS-Präparate zur Sekundärprävention in Dosierungen von 100 mg/d und 300 mg/d erhältlich. Das Auftreten von gastrointestinalen Nebenwirkungen und Blutungskomplikationen steigt erwiesenermaßen dosisabhängig an. Ab einer Dosierung von 150 mg/Tag ist mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende und tödliche Blutungen zu rechnen ist. Der präventive Effekt von ASS gilt für einen Dosisbereich von 50 bis 1500 mg/Tag als bestätigt. Die derzeit gültigen deutschen Leitlinien empfehlen zur langfristigen Behandlung mit ASS zur Sekundärprävention ausdrücklich Dosierungen von 100 mg/Tag.
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