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Erste Ergebnisse der WestGem-Studie
Patienten profitieren von Medikationsanalyse und -management
Schon die erste Medikationsanalyse und die Umsetzung der Empfehlungen im interprofessionellen Team nutzen dem Patienten. Darüber hinaus lässt sich der Nutzen durch wiederholte Analysen und damit durch ein Medikationsmanagement steigern. Das sind die ersten Ergebnisse der vor kurzem beendeten interprofessionellen WestGem-Studie.
Die „Westphalian study on a medication therapy management and home care based intervention under gender specific aspects in elderly multimorbid patients” – kurz WestGem – ist im Oktober 2012 gestartet und sollte zeigen, dass eine erweiterte Medikationsanalyse und ein Medikationsmanagement im Rahmen einer interprofessionellen Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern sowie Pflege- und Wohnberatern die medizinische Versorgung älterer Menschen verbessern können. Die Studie wurde mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen in den Modellregionen Ahlen und Steinfurt durchgeführt. An der Cluster-randomisierten prospektiven Studie nahmen Patienten aus zwölf Hausarztpraxen teil, die randomisiert drei Gruppen zugeordnet wurden. Für die klinische Medikationsanalyse erhielten die Apothekerinnen und Apotheker des Medikationsmanagementteams die Daten in anonymisierter Form von den niedergelassenen Ärzten, ergänzt um Informationen der Pflege- und Wohnberatung. Ihre Empfehlungen zur Pharmakotherapie wurden im Rahmen einer SOAP-Note abgegeben.
Insgesamt liegen nun Daten von 142 Patienten für die Auswertung vor. Um alle Teilnehmer in den Genuss von Interventionen kommen zu lassen, wurde ein Stepped-Wedge-Design gewählt. Als primärer Endpunkt diente die Veränderung der Angemessenheit der Arzneimitteltherapie, gemessen mithilfe des Medication Appropriateness Index (MAI-Score). Sekundäre Endpunkte waren Arzneimittel-bezogene Probleme (ABPs), LDL-Cholesterol sowie die Compliance/Adhärenz. Zudem sollen die Interventionsakzeptanz und die Krankenhausaufenthalte ausgewertet werden. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich der MAI-Score umso mehr reduzierte und damit verbesserte, je häufiger eine Intervention erfolgte. Auch bei den ABPs zeigt sich eine Abnahme in Abhängigkeit von der Interventionshäufigkeit. Die Ergebnisse sind statistisch hoch signifikant.
Mehr zu den ersten Ergebnissen der WestGem-Studie sowie ein Interview mit Vertretern der Konzeptgruppe, Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu und Apotheker Olaf Rose, PharmD, finden Sie in der aktuellen Ausgabe der DAZ. Die weitere Auswertung läuft.
Quelle: Medikationsanalyse hilft, Medikationsmanagement ist besser. DAZ 2015, Nr. 27, S. 26
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