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Stiftung Warentest
Wechseljahre: Phytos bei Hitzewallungen nicht geeignet
Rotklee, Soja oder Traubensilberkerze sollen bei Wechseljahresbeschwerden eine schonende Alternative zu Hormonen sein. Das Zeugnis, das Stiftung Warentest den getesteten Präparaten ausstellt, ist allerdings vernichtend. Egal ob aus der Apotheke oder vom Drogeriemarkt, alle bewerteten Mittel seien zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wenig geeignet, urteilen die Tester.
Getestet wurden zehn exemplarisch ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und drei pflanzliche Arzneimittel. So wurden bei den NEM, darunter Präparate von Abtei, Doppelherz und Alsifemin die ausgelobten Bestandteile nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand beurteilt. Dabei wurde geprüft, ob sich die Einnahme günstig auf Wechseljahresbeschwerden auswirkt und ob Nutzen und Risiko einer längerfristigen Einnahme ausreichend geklärt sind.
Fast durchweg kritisiert wurde bei den getesteten Präparaten der Zusatz von Vitaminen und Mineralstoffen. Nach Herstellerangaben sollten sie dem veränderten Nährstoffbedarf in den Wechseljahren gerecht werden. Dieser existiere aber gar nicht, so Stiftung Warentest. Ein Ausgleich sei nur bei individuellem Mangel sinnvoll. Außerdem stünden Soja und Rotklee in dem Verdacht, das Risiko für Schilddrüsenerkrankungen und Brustkrebs zu erhöhen.
Ein Präparat (Benedict Verum Menopause®) verstoße zudem gegen die EU-Health-Claims-Verordnung, weil für seinen Einsatz bei Krankheiten wie Depressionen geworben wird. Insgesamt sind nach Ansicht von Stiftung Warentest alle Mittel wenig geeignet. Nutzen und Unschädlichkeit in den Wechseljahren seien nicht ausreichend belegt, heißt es. Von einer jahrelangen oder prophylaktischen Einnahme wird daher abgeraten.
Pflanzliche Arzneimittel überzeugen auch nicht
Zu demselben Fazit kamen die Tester bei den pflanzlichen Arzneimitteln. Getestet wurden Remifemin® (Traubensilberkerzen-Extrakt), Remifemin plus® (Traubensilberkerzen-Extrakt + Johanniskraut) und Phyto-Strol® compact (Rhapontikrhabarber). So sei teilweise unklar, ob die Inhaltsstoffe hormonartige Wirkung haben und welche Folgen eine Langzeiteinnahme bringt. Traubensilberkerzen-Extrakt könne zudem die Leber schädigen. Auch die beratende Gynäkologin empfiehlt, die Präparate auf eigene Faust nicht länger als ein paar Monate anzuwenden. Frauen mit Brustkrebs sollten zur Sicherheit ganz darauf verzichten.
Für alle Präparate rät die Expertin: Anwenderinnen sollten darauf achten, ob nach wenigen Wochen subjektiv eine Besserung der Beschwerden eintritt. In schweren Fällen sei eine ärztlich verordnete, kurzfristige Hormontherapie der geeignetere Weg, da diese nachweislich nütze. Laut Stiftung Warentest kann außerdem eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung sowie ausgewogener Ernährung die Beschwerden lindern. Und auch altbekannte Maßnahmen gegen Hitzewallungen, wie Frischluftzufuhr oder kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen, seien hilfreich.
4 Kommentare
Remifemin
von Katja am 17.11.2019 um 22:13 Uhr
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Test
von Monika Oberlinninger am 12.07.2019 um 7:53 Uhr
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stimmt so nicht
von Sandra H. am 23.02.2016 um 22:01 Uhr
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AW: stimmt so nicht
von Monika am 12.07.2019 um 7:57 Uhr
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