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Das Antidiabetikum Metformin wirkt nicht nur positiv auf den Blutzucker-Spiegel, sondern scheint auch die LDL-Cholesterol-Werte zu senken. Dem bisher unbekannten Mechanismus dieses Effekts sind Forscher am Helmholtz Zentrum auf die Spur gekommen.
Die Forscher analysierten Blutproben von 1800 Teilnehmern der KORA-Studie. Die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg untersucht seit über 20 Jahren Fragen zu Entstehung und Verlauf chronischer Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Im Blut der Teilnehmer quantifizierten sie 131 Metabolite und entdeckten dabei, dass sowohl drei Acyl-Alkyl-Phosphatidylcholine als auch LDL-Cholesterol unter der Therapie mit Metformin erniedrigt waren. Für die Synthese dieser Phosphatidylcholine sind Proteine zuständig, die von Mitgliedern der FADS(Fatty Acids Desaturase)-Genfamilie kodiert werden.
Untersuchungen der Genexpression ergaben, dass auch diese Gene unter Metformin herunterreguliert waren. Die Expression der FADS-Gene wird durch die AMP-aktivierte Protein-Kinase (AMPK) gehemmt. Diese Kinase wird bei Energiemangel aktiviert und unterbindet energieaufwändige Prozesse wie die Synthese von Cholesterol und Fettsäuren. Die Ergebnisse der Helmholtz-Forscher deuten darauf hin, dass Metformin in der Lage ist, die AMP-Kinase zu aktivieren und auf diesem Weg in den Fettstoffwechsel eingreift.
Pleiotrope Effekte von Metformin wurden bereits in mehreren Studien beobachtet. Die Wirkungen von Metformin auf molekularer Ebene sind jedoch bis heute nicht endgültig aufgeklärt. Die Autoren wollen deshalb mit weiteren Arbeiten zur Entschlüsselung der zugrunde liegenden Mechanismen beitragen.
Quelle: Xu T et al. Effects of Metformin on Metabolite Profiles and LDL Cholesterol in Patients With Type 2 Diabetes. Diabetes Care. 2015 [Epub ahead of print]
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