Asthmatherapie

LAMA als Add-on hilfreich

Remagen - 23.09.2015, 12:55 Uhr

Was hilft Asthmatikern? (Foto: Alexander Raths/Fotolia)

Was hilft Asthmatikern? (Foto: Alexander Raths/Fotolia)


Bei Erwachsenen mit schlecht kontrolliertem Asthma, die mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) behandelt werden, kann die Add-on Therapie mit einem langwirksamen Muskarin-Antagonisten (LAMA) die Wahrscheinlichkeit von Exazerbationen, die einer Behandlung mit oralen Kortikosteroiden bedürfen, verringern. Außerdem verbessert sie die Lungenfunktion. Dies geht aus einem aktualisierten Cochrane-Review zu der Fragestellung hervor.

Frühere Studien haben die potenziell positiven Auswirkungen von langwirksamen Muskarin-Antagonisten, etwa Tiotropiumbromid, auf die Lungenfunktion von Asthma-Patienten bereits gezeigt. Trotzdem fehlt es nach Darlegung der Cochrane-Autoren an einer abschließenden Beurteilung von LAMA bei Asthma, ebenso an Informationen, an welcher Stelle der aktuellen schrittweisen Behandlungs-Strategie der Einsatz am meisten bringt.

Die Reviewer suchten nach randomisierten kontrollierten Studien mit einem Parallel- oder Cross-over-Design, in denen Erwachsene, deren Asthma mit ICS allein nicht gut kontrolliert wurde, für mindestens zwölf Wochen randomisiert mit LAMA oder Placebo als Zusatztherapie behandelt wurden. Die vorher festgelegten primären Endpunkte waren Exazerbationen, die orale Kortikosteroide erforderten, die Lebensqualität und schwerwiegende unerwünschte Ereignisse.

Fünf ausgewertete Studien

Fünf Studien mit insgesamt 2.563 Teilnehmern erfüllten die Einschlusskriterien. Ihre Dauer reichte von zwölf bis 52 Wochen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 41 bis 48 Jahren. Sie hatten im Allgemeinen eine lange Asthma-Geschichte. In drei Studien, die entsprechende Werte berichteten, lag die mittlere forcierte Einsekundenkapazität (FEV1) vor dem Einsatz von Bronchodilatatoren zwischen 72 und 75 Prozent.

Im Ergebnis war die Rate an Exazerbationen, die mit oralen Kortikosteroiden behandelt werden mussten, innerhalb von 21 Wochen bei Patienten mit einem Add-on LAMA niedriger als bei denjenigen, die die gleiche Dosis von ICS allein erhielten. Mit dem Add-on LAMA brauchten per 1.000 Patienten 27 weniger eine solche Therapie.

Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse und Exazerbationen, die eine Krankenhauseinweisung notwendig machten, waren selten. Die Auswirkungen der Add-on-Therapie auf diese Parameter wird deshalb von den Autoren als zu unpräzise erachtet, als dass klare Schlussfolgerungen möglich gewesen wären. Auch hier deuteten sich aber leichte Vorteile eines LAMA Add-on an. Während sich im Hinblick auf die Verbesserung der Lebensqualität keine klaren Vorteile zeigten, waren diverse Lungenfunktionsparameter mit LAMA erheblich deutlicher gebessert als ohne. Zudem waren die Nebenwirkungsraten nicht signifikant höher als mit Placebo.

Quelle: Anderson DE, Kew KM, Boyter AC. Long-acting muscarinic antagonists (LAMA) added to inhaled corticosteroids (ICS) versus the same dose of ICS alone for adults with asthma. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Aug 24;8:CD011397. [Epub ahead of print] DOI: 10.1002/14651858.CD011397.pub2


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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