Schleswig-Holstein

Medizinische Fakultät Lübeck soll geschlossen werden

Lübeck - 31.05.2010, 11:06 Uhr


Am 26. Mai hat die Landesregierung Schleswig-Holstein beschlossen, die Medizinische Fakultät Lübeck zu schließen. Ab dem Wintersemester 2011/12 sollen dort keine Medizinstudenten mehr immatrikuliert werden. Die Universität und die Medizinstudierenden protestieren gegen den Beschluss.

Noch im November 2009 hatte die Universität Lübeck, die 1964 als „Medizinische Akademie“ gegründet worden war, optimistisch ihre „UniVision 2020“ mit der Entwicklungsplanung für das nächste Jahrzehnt vorgestellt, die der Wissenschaftsminister Jost de Jager damals als hervorragendes Konzept bezeichnete. Damals wurde auch ein Kompetenzzentrum für Medizintechnik gegründet, das den Wissenschaftstransfer für diesen in Schleswig-Holstein wichtigen Gewerbezweig fördert. Nun ist zu befürchten, dass die Schließung der Medizinischen Fakultät der Anfang vom Ende der Universität wäre.

Auch die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) protestiert gegen die „Fehlentscheidung“ und verweist auf den bundesweiten Nachwuchsmangel bei Ärzten, der sich auf Flächenländer wie Schleswig-Holstein besonders gravierend auswirken wird. Der bvmd-Vorsitzende Dominique Quart sagte wörtlich: „Im Bereich der Bildung und Gesundheitsversorgung derart den Rotstift anzusetzen ist gesellschaftspolitisch verantwortungslos.“


Dr. Wolfgang Caesar