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Mehrkostenregelung
vdek: Apotheker sind die Profiteure
Die Krankenkassen sind keine Freunde der Mehrkostenregelung. Der Chef des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Thomas Ballast, warnt die Versicherten gar davor, sich in der Apotheke zu einem teureren Medikament überreden zu lassen.
„Es gibt keinen Grund, sich in der Apotheke verunsichern zu lassen, an dem bisherigen Verfahren mit den rabattierten Arzneimitteln hat sich nichts geändert“, erklärte Ballast. Geändert habe sich lediglich, dass Patienten seit dem 1. Januar 2011 das Recht haben, statt des rabattgeregelten Arzneimittels auch ein anderes austauschfähiges Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff auswählen zu dürfen. Aus Sicht des vdek ist dies jedoch wenig sinnvoll, da diese Wunschmedikation lediglich teurer sei als die Abgabe des qualitativ gleichwertigen Rabattvertragspartner-Präparates der jeweiligen Krankenkasse. Ballast: „Wer trotzdem sein Wunschmedikament haben möchte, der sollte vor der Entscheidung zunächst die auf ihn zukommende Mehrbelastung bei seiner Krankenkasse erfragen“.
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, hatte gestern vor längeren Wartezeiten in Apotheken gewarnt: „Schon wieder lassen die Kassen ihre Versicherten im Stich. Patienten kommen schlecht oder falsch informiert in die Apotheken und müssen von uns über die Fakten aufgeklärt werden“, sagte Becker. Ballast weist diese Vorwürfe zurück: „Der eigentliche Profiteur des Mehrkostenverfahrens ist die abgebende Apotheke, da die Wunschmedikation wie ein Privatrezept behandelt wird und somit bei der Berechnung weder der Apothekenrabatt noch Herstellerrabatte abgezogen werden“. Der wirtschaftlich Leidtragende sei in diesem Fall der Patient, da er in jedem Fall mit zusätzlichen Kosten belastet werde.
Berlin - 04.01.2011, 15:02 Uhr