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Elektronische Gesundheitskarte
Rollout der Offline-Gesundheitskarte startet
Beim GKV-Spitzenverband ist man zuversichtlich: Knapp acht Jahre nach dem ursprünglich geplanten Start kommt nun die elektronische Gesundheitskarte (eGK).
Die Krankenkassen kommen in Bewegung. Die Ausgabe der eGK läuft an - auch wenn sie derzeit kaum elektronische Zusätze bietet und eher als „neue Gesundheitskarte“ zu bezeichnen ist. Bis zum Jahresende müssen sie zehn Prozent ihrer Versicherten mit dieser neuen Karte ausgestattet haben – sonst drohen ihnen Kürzungen bei den Verwaltungsausgaben. Aus Höfers Sicht ist das Ziel, die eGK noch in diesem Jahr an mindestens 6,9 Millionen der gesetzlich Versicherten auszugeben, durchaus erreichbar. Es gebe bereits eine Reihe von Kassen, die schon eine Zulassung für die Ausgabe ihrer Karte haben.
Auch die Arztpraxen bereiten sich vor. Die nötigen Lesegeräte sind teilweise schon installiert, jedenfalls vielfach bereits bestellt. Allerdings hat der begehrteste Anbieter Lieferschwierigkeiten. Ärzte, die bis Ende September bestellen, sichern sich dennoch die Finanzierung durch die GKV. Bis zum Jahresende sollten mehr als 90 Prozent der Arztpraxen mit den Geräten ausgestattet sein, so Wilhelm Wilharm von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen/KV Telematik ARGE. Mehr Bürokratie müssen die Ärzte durch die neue Karte noch nicht fürchten. Bislang läuft sie lediglich im Offline-Modus – damit funktioniert das Einlesen der Daten nicht anders als bei der bisherigen Krankenversichertenkarte.
Auch sonst wird sich durch die neue Karte nicht viel ändern. Auf ihr sind zunächst nur die Versichertenstammdaten gespeichert. Die Versicherten mussten lediglich ein Foto an ihre Krankenkasse schicken. Dieses soll künftig ihre eGK schmücken und damit Missbrauch verhindern. Darüber hinaus bleibt es für die Versicherten bei der gewohnten Handhabung.
Künftig sollen die Versichertenstammdaten dann online aktualisiert werden können. Doch das ist ebenso wie die Einführung weiterer Anwendungen noch Zukunftsmusik. Derzeit werden vier Projekte vorangetrieben: Dabei geht es neben dem Management der Versichertenstammdaten um die Notfalldaten, eine Digitalisierung der Kommunikation zwischen den Leistungserbringern sowie die Migration von Gesundheitsdatendiensten in die Telematikinfrastruktur. Apotheken betreffende Erweiterungen, insbesondere das eRezept und eine Arzneimittelsicherheitsprüfung, werden vermutlich noch einige Jahre auf sich warten lassen.
Dennoch ist Höfer überzeugt: Die Installation der Kartenleser und die Ausgabe der eGK stellen einen ersten wichtigen Umsetzungsschritt in Richtung Telematikinfrastruktur dar. Kosten wird das Projekt die Kassen bis Jahresende übrigens schätzungsweise 170 Millionen Euro – für die Lesegeräte und zehn Prozent der Karten. Hinzu kommen noch Kosten, die im Rahmen der Lichtbildbeschaffung anfallen, Porto- und ggf. Prozesskosten.
Berlin - 28.09.2011, 11:39 Uhr