Referentenentwurf des Gesundheitsministeriums

Krebs-Vorsorgeuntersuchungen sollen ausgebaut werden

Berlin - 10.07.2012, 10:46 Uhr


Die Krebsvorsorge in Deutschland soll nach Plänen der Bundesregierung ausgebaut werden.

Vorbild sei die Brustkrebsvorbeugung, bei der dies schon praktiziert wird. Die Teilnahme an den Untersuchungen, die von der Kasse bezahlt werden, ist freiwillig. Das neue Konzept könnte voraussichtlich 2015 in Kraft treten. Damit wurden Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (v. 9. Juli) bestätigt.

Altersgrenzen, ab denen die Kassen die Kosten für Vorsorge-Checks übernehmen, sollen künftig nicht mehr gesetzlich vorgegeben werden, heißt es in einem Referentenentwurf des Gesundheitsministeriums. Diese solle der Gemeinsame Bundesausschuss als oberstes Beschlussgremium von Ärzten und Krankenkassen „nach dem jeweils gültigen Stand des medizinischen Wissens“ festlegen. Zu Mammographie-Untersuchungen der Brust werden bisher Frauen von 50 bis 69 Jahren eingeladen.

Vorgesehen ist außerdem, dass die Länder klinische Krebsregister einrichten müssen. Sie sollen nach bundeseinheitlichen Vorgaben Daten zu Behandlungsschritten und zum Erfolg von Krebsbehandlungen sammeln, um die Qualität der Behandlung zu verbessern. Geplant ist, dass der Gesetzentwurf noch im Sommer ins Bundeskabinett eingebracht wird. Die Zahl der Erkrankungen war nach Regierungsangaben zuletzt gestiegen: Mit mehr als 218.000 Opfern pro Jahr ist Krebs danach die zweithäufigste Todesursache.

Laut der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, die in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegründet wurde, ist das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm hierzulande auf einem „sehr guten Weg“. Bei acht von 1.000 Frauen werde so Brustkrebs entdeckt. Mehr als 30 Prozent der entdeckten invasiven Tumore seien kleiner als zehn Millimeter – vor dem Screening seien es nur 14 Prozent gewesen. Das ist deshalb so wichtig, weil das frühe Erkennen von Tumoren zu besseren Heilungschancen führe.


dpa/DAZ.online