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Lieferengpässe
HAV: Monopole und Preisdiktate verhindern
Die Klagen über Lieferengpässe bei Arzneimitteln reißen nicht ab. Auch der Hessische Apothekerverband (HAV) macht darauf aufmerksam, dass insbesondere bei Antibiotika, Statinen und Bronchial-Arzneimitteln die Situation äußerst schwierig sei. Der stellvertretende Vorsitzende des HAV, Hans Rudolf Diefenbach, sieht den Gesetzgeber gefordert.
„Viele Arzneimittel und deren Wirkstoffe werden im Zuge der Globalisierung aufgrund der niedrigen Lohnkosten zunehmend in China und Indien hergestellt“, so Diefenbach. Die Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen sorgten dafür, dass sich die Preisspirale immer weiter nach unten drehe und sich die Produktion auf immer weniger Hersteller verteile. Und genau diese Konzentration habe mittlerweile zu einem echten Versorgungsproblem geführt.
„Gerade die Rabattverträge, die uns vorschreiben, welches Produkt der Patient bekommen darf, zwingen uns dazu, in den Apotheken einen immensen zeitlichen und logistischen Aufwand zu fahren, um die Patienten adäquat versorgen zu können“, betont Diefenbach. Teilweise bräuchten Apotheken mehrere Wochen, um ein entsprechendes Arzneimittel zu besorgen. „Finanziell profitieren hiervon einzig und allein die Krankenkassen und der Gesundheitsfonds, die mittlerweile 30 Milliarden Euro auf der hohen Kante liegen haben“, unterstreicht der HAV-Vize.
Um Monopole mit einem entsprechenden Preisdiktat zu verhindern, müsse der Gesetzgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, so Diefenbach.
Offenbach - 07.02.2013, 10:34 Uhr