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Arzneimittel-Lieferengpässe
Neues Register geht an den Start
Ab morgen soll auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein neues Register zu finden sein: Pharmazeutische Unternehmen können hier über etwaige Lieferengpässe informieren. Das Bundesgesundheitsministerium verspricht sich von diesem Melderegister mehr Transparenz. Es kündigte zudem an, zu prüfen, inwieweit zusätzliche Maßnahmen zur Abwendung von Versorgungsengpässen in Betracht kommen.
In Deutschland werden durchschnittlich rund 4,5 Millionen Arzneimittelpackungen am Tag abgegeben. Trotz der prinzipiell sehr guten Versorgung, kam es in den letzten Monaten auch hierzulande zu Lieferengpässen bei einzelnen Arzneimitteln. Besonders betroffen waren die Krankenhäuser.
Das Ministerium reagierte hierauf – es fanden mehrere Gespräche mit Vertretern der Pharmaverbände, des Großhandels sowie der Ärzte- und Apothekerschaft statt, um Lösungen auszuloten. Als erste Maßnahme zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den beteiligten Kreisen und zur Erhöhung der Transparenz wird nun besagtes Register eingeführt.
Die pharmazeutischen Unternehmer sollen hier auf freiwilliger Basis Informationen über Lieferengpässe bereitstellen. Wie das BMG mitteilt, werden diejenigen Arzneimittel aufgeführt, bei denen ein besonderer Informationsbedarf der Fachöffentlichkeit vorausgesetzt wird. Darunter fallen gegenwärtig verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Behandlung lebensbedrohlicher oder schwerwiegender Erkrankungen, für die keine Alternativpräparate zur Verfügung stehen. Im Fokus werden zunächst also insbesondere Onkologika, Antibiotika, Notfallarzneimittel oder Arzneimittel, die im Zusammenhang mit Operationen angewendet werden, stehen. Als Lieferengpass gilt dabei zum einen eine über voraussichtlich zwei Wochen hinausgehende Unterbrechung der Arzneimittelauslieferung im üblichen Umfang. Er kann aber auch durch eine deutlich vermehrte Arzneimittelnachfrage, der nicht angemessen nachgekommen werden kann, begründet sein.
Lieferengpässe lassen sich durch ein solches Register nicht vermeiden. Doch für das BMG ist es wesentliches Ziel, dass Ärzte und Apotheker durch die rechtzeitige Information agieren und – sofern möglich – Therapiealternativen erschließen können. Ein ähnliches Register der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA habe in den USA dazu beitragen, die Zahl der Versorgungsengpässe deutlich zu reduzieren, so das BMG.
Das Ministerium betonte, es werde die Versorgungssituation weiterhin sehr aufmerksam verfolgen und prüfen, inwieweit zusätzliche Maßnahmen zur Abwendung von Versorgungsengpässen in Betracht kommen.
Das datenbankgestützte Register wird ab dem 26. April auf der Website des BfArM unter http://www.bfarm.de/lieferengpaesse öffentlich zugänglich sein.
Berlin - 25.04.2013, 14:47 Uhr