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Pille danach rezeptfrei?
Spahn heizt Diskussion an
In seiner heutigen Sitzung berät der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zur Rezeptpflicht der Pille danach. Bereits 2003 hatte er ein Ende der Rezeptpflicht empfohlen – ob das Gremium davon abweichen wird, ist fraglich. Kurz vor der Sitzung heizten Jens Spahn (CDU) und seine Kritiker via Twitter die Diskussion erneut an.
Zwischen SPD und Union besteht in puncto Rezeptfreiheit für die PiDaNa keine Einigkeit. Während die SPD die Entlassung fordert, lehnen Gesundheitspolitiker der CDU sie ab: „Für uns als CDU ist klar, die Pille danach wird es auch in Zukunft nur auf Rezept geben“, betonte Jens Spahn gegenüber der „Rheinischen Post“ – das sei ein Medikament mit Risiken und Nebenwirkungen. „Man muss es wohl immer wieder sagen: Das sind keine Smarties“, twitterte Spahn bereits am Sonntag.
Prompt gab es zahlreiche Twitter-Reaktionen auf seine Äußerungen: Spahn wärme seine alten Argumente wieder auf, monierte einer. Ein anderer schrieb: „Man muss es @jensspahn wohl immer wieder sagen: sein Argument ist wirklich schwach.“ Viele Diskutanten forderten die Entlassung der Pille danach. Unter dem Hashtag #wiesmarties findet sich auch ein Zitat des grünen NRW-Landesvorsitzenden Sven Lehmann: „Es geht um nicht weniger als das Selbstbestimmungsrecht der Frau über den eigenen Körper. Und es geht darum, dass das medizinisch Notwendige nicht von veralteten Dogmen verhindert wird.“
Spahn selbst zeigte sich gestern Abend nach der Twitter-Debatte ein wenig resigniert: „Ich halte fest: Männer dürfen nix zur Pille danach sagen, Schwule schon mal gar nicht. Wenn das all eure Argumente sind...“
Berlin - 14.01.2014, 09:55 Uhr