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DAZ-Interview mit Michael Hennrich (CDU)
„Das Ansehen des Apothekers hat sich deutlich verbessert“
Der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich hat Ende Januar eine hitzige Diskussion auf DAZ.online entfacht. Auslöser war seine Aussage, die Rabattverträge seien der Schlüssel dafür, dass sich das Ansehen der Apotheker verbessert habe. Im Interview mit der DAZ erläutert der Bundestagsabgeordnete nun, was ihn zu der These veranlasst hat – und welche Chancen er künftig für Apotheker sieht.
Hennrich schickte im Gespräch mit der DAZ vorab, dass er ein Freund der Inhaber-geführten Apotheke sei. „Apotheke verkörpert für mich Mittelstand, der Arbeitsplätze schafft, der regional verwurzelt ist und der soziale Verantwortung übernimmt“. Die bestehenden gesunden Versorgungsstrukturen sind für ihn – und die Union – auf jeden Fall erhaltenswert. Dies spiegele sich auch im Koalitionsvertrag wider. Seine subjektive Wahrnehmung sei es aber auch, dass sich das Ansehen des Apothekers deutlich verbessert habe, seitdem er 2002 aktiv in die Politik eingestiegen ist. Und zwar vor allem das Ansehen in der Politik. „Die Rolle des Apothekers wird hier heute nicht mehr infrage gestellt“, so Hennrich. Dies sehe man schon daran, dass es keine Anträge mehr gebe, die sich gegen die Apotheker richten – dafür stelle eine Partei wie Die Linke Anträge zu ihrer Stärkung.
Doch Hennrich ist überzeugt, dass das Ansehen der Apotheker auch über die Politik hinaus gestiegen ist – und dies bringt er nicht zuletzt mit den Rabattverträgen in Zusammenhang. „Hier kommen sie mit den Patienten ins Gespräch, können die Lage erläutern. Wenn man das sauber erklärt, klar macht, dass für die Situation in erster Linie die gesetzlichen Krankenkassen und die Politik verantwortlich sind, dann wird der Kunde nicht mit der Apothekerschaft unzufrieden sein“.
Hennrich kann durchaus nachvollziehen, dass Apotheker mit der Bürokratie der Rabattverträge ein Problem haben, sie nicht Erfüllungsgehilfen der Krankenkassen sein wollen. Aber es gehe eben auch um Einsparungen – und immerhin diskutiere nach dem AMNOG und den Rabattverträgen niemand mehr über eine Positivliste. Für andere Wege, Einsparpotenziale zu heben, ist er offen. „Aber es hat mir noch niemand ein gutes Modell vorgestellt, mit dem Einsparmöglichkeiten in dieser Größenordnung wie mit den Rabattverträgen zu generieren sind“.
Zugleich setzt er aber große Hoffnung auf das Medikationsmanagement – zum einen, um Einsparungen zu erzielen, aber auch im Hinblick auf die Profilierung der Apotheker.
Nicht zuletzt verweist der CDU-Politiker darauf, dass nach den Sparmaßnahmen des AMNOG „Mitte der letzten Legislaturperiode die Einsicht gereift ist, dass für Apotheker etwas getan werden muss. Die Erhöhung des Fixzuschlags und die Notdienstpauschale waren die Konsequenz“.
Lesen Sie das gesamte Interview mit Michael Hennrich in der aktuellen DAZ Nr. 6, 2014.
Berlin - 05.02.2014, 17:40 Uhr