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Arzneimittelinitiative
ARMIN: Schleppender Start in Sachsen
Seit dem 1. April ist ARMIN als Pilotprojekt des ursprünglichen ABDA/KBV-Modells in Sachsen und Thüringen am Start. Jetzt ist Halbzeit im Einschreibequartal für Apotheker und Ärzte. In Sachsen läuft es bei den Ärzten schleppend. In Thüringen hingegen ist die Resonanz von Apothekern und Ärzten positiv.
Im Freistaat Sachsen zeigen sich die Ärzte derart zurückhaltend, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen erst im August mit einer Bilanz in die Öffentlichkeit wagen will. An den drei bisherigen Informationsveranstaltungen der KV Sachsen haben zwar circa 120 Ärzte teilgenommen. Aber der Hausärzteverband des Freistaates torpediert ARMIN offenbar immer noch und will stattdessen einen eigenen Hausärztevertrag mit der AOK Plus durchsetzen. „Ich mache mir Sorgen um die Ärzte“, reagiert denn auch die Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, Monika Koch, auf die „komplizierte“ Lage.
Denn auch die Technik hinkt in Sachsen hinter dem Zeitplan her. Die S3C-EDV-Schnittstelle für die Ärzte ist von den Softwareherstellern noch nicht programmiert. Eigentlich sollte die neue Schnittstelle bis zum 30. Juni in die Praxissoftware eingespielt werden. Ob dies noch gelingt, ist fraglich. Aber ohne die in der Teilnahmeerklärung für Ärzte als Vertragsbestandteil geforderte IT-Schnittstelle wollen selbst interessierte Ärzte keine Zusage erteilen. Das könnte daher erneut zu einer Verzögerung von ARMIN in Sachsen führen. Eigentlich soll zum 1. Juli die Wirkstoffverordnung starten. Dieser Termin wackelt.
Anders als die Ärzte sind die Apotheker in Sachsen mit der EDV-Anpassung „voll im Plan“. Alle großen Softwareanbieter haben reagiert. Und über die notwendigen Computer-Schnittstellen verfügen die meisten Apotheker des Landes ohnehin. Trotzdem will Verbandschefin Koch die Zahl der Apotheker-Zusagen für das ARMIN-Modellprojekt noch nicht verraten. Nur soviel: Im April haben 630 Interessente aus 470 sächsischen Apotheken an den ARMIN-Info-Veranstaltungen des Verbandes teilgenommen. „Das sind immerhin 50 Prozent“, so Koch.
In Thüringen zeigt sich der Vorsitzende des Apothekerverbandes Stefan Fink zuversichtlich. Zwar beginnt die offensive ARMIN-Kampagne mit den Info-Veranstaltungen erst Mitte Mai. Bereits jetzt hätten sich aber 70 Prozent der Apotheker des Landes dazu angemeldet. „Das ist sehr, sehr gut“, so Fink.
Auch bei den Ärzten Thüringens kommt ARMIN gut an. 300 Info-Mappen wurden angefordert. Und der dortige Hausärzteverband legt sich nicht quer. Im Gegenteil: Es gibt bereits einen Hausärztevertrag mit der für ARMIN notwendigen EDV-Schnittstelle. Ärzte, die sich jetzt bei ARMIN einschreiben, erhalten dafür nachträglich einen Zuschuss.
Berlin - 12.05.2014, 15:29 Uhr