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Mitgliederversammlung
ABDA will Apothekerhaus verkaufen
Kehrtwende bei der ABDA: Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände will ihren Verbandssitz in der Berliner Jägerstraße jetzt doch nicht aufstocken, sondern in ein neues Gebäude ziehen und das Apothekerhaus „gegebenenfalls“ verkaufen. „Wir werden die Jägerstraße aufgeben“, kündigte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt am Mittwoch an.
Die ABDA-Spitze wurde beauftragt, sich im Berliner Regierungsviertel nach einem neuen Bürogebäude umzusehen. Er gehe davon aus, dass das Mendelssohn Palais in diesem Prozess „früher oder später“ verkauft werde, so Schmidt im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Um unter einem Dach arbeiten zu können, sei dieser Schritt letztlich notwendig.
Schmidt begründete den kurzfristigen Meinungsumschwung mit einer neuerlichen Prüfung der mit der ursprünglich geplanten Aufstockung verbundenen Zielsetzung. Es habe sich Ende letzter Woche gezeigt, dass zwar genügend zusätzliche Bürofläche hätte errichtet werden können, aber keine ausreichende Reserve für eine weitere Ausdehnung. Daher habe der geschäftsführende ABDA-Vorstand gestern kurzfristig beschlossen, die Vorlage zurückzuziehen. Der Mitgliederversammlung wurde daher empfohlen, die Aufstockungsvorlage abzulehnen.
Stattdessen soll die ABDA jetzt nach einem alternativen Apothekerhaus in Berlins Mitte suchen. Der Arbeitsauftrag sei „sehr offen gefasst“, so Schmidt. Es sei auch eine Anmietung denkbar. ABDA-Präsident Schmidt präferiert nach eigenen Angaben allerdings den Neubau eines Bürogebäudes. Bereits bei der ABDA-Mitgliederversammlung im Dezember sollen erste Vorschläge unterbreitet werden.
Für das Mendelssohn Palais soll jetzt nach einer „wertschonenden Lösung“ gesucht werden. Vor dem Verkauf müssten die in einem Gutachten festgestellten Brandschutzmaßnahmen noch weitgehend auf ABDA-Rechnung durchgeführt werden. Die Sicherheitsauflagen müssten auch im Interesse der Mitarbeiter erfüllt werden. Über die Höhe der Kosten könne man keine Angaben machen. Dabei werde man Schritt für Schritt vorgehen.
Keine Angaben machte ABDA-Präsident Schmidt zum Verkaufswert des derzeitigen Apothekerhauses. „In der Jägerstraße ist in den letzten Jahren kein Gebäude verkauft worden“, so Schmidt. Laut Bodenrichtwert besitze das 1500 Quadratmeter große Grundstück einen Wert von 5,6 Millionen Euro. In den ABDA-Büchern steht das Apothekerhaus mit einem Wert von 19 Millionen Euro.
Berlin - 25.06.2014, 19:29 Uhr