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Rekordpreis für Orphan Drug
Glybera-Therapie kostet 1,1 Millionen Euro
Seit Anfang November ist Glybera® als erstes Gentherapie-Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Erbgutdefekts auf dem deutschen Markt. Der Rekordpreis von 53.781,59 Euro für eine Injektionslösung dürfte die Debatte über die Preisgestaltung innovativer Arzneimittel anfachen. Die Behandlung eines Patienten mit der Stoffwechselstörung Lipoproteinlipase-Defizienz soll 1,1 Millionen Euro kosten.
Gegenwärtig findet beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aus Ärzten, Kliniken und Kassen die Nutzenbewertung statt. Da es sich bei Glybera® (Alipogen tiparvovec) um ein Orphan Drug handelt, sei der Zusatznutzen bereits anerkannt. Der G-BA prüfe und bestimme nur das Ausmaß des Zusatznutzens, bestätigte eine Sprecherin. Das Verfahren soll Mitte April 2015 abgeschlossen sein. Danach beginnen die Preisverhandlungen.
Entwickelt wurde das Arzneimittel von der niederländischen Biotechfirma UniQure. Vertrieben wird es in Deutschland von Chiesi. Ein Chiese-Sprecher bestätigte, dass es seit Vertriebsstart Anfang November noch keine Verordnung gegeben habe. Bislang gab es für Menschen mit LPLD keine wirksame Therapie. In Europa kommen etwa 150 bis 200 Patienten für eine Therapie mit Glybera® infrage.
Zuletzt sorgte das neue Hepatitis-C-Arzneimittel Solvadi® (Sofosbuvir) des US-Konzerns Gilead für Schlagzeilen. Solvadi® kostet die Krankenkassen nach eigenen Angaben etwa 113.000 Euro pro 24-Wochen-Therapie.
Berlin - 28.11.2014, 14:11 Uhr