Versandverbot für „Pille danach“

BVDVA: Stimmungsmache gegen den Arzneimittelversand

Berlin - 18.02.2015, 14:40 Uhr


Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) sieht sich angesichts des Länder-Antrags zum Versandverbot für die „Pille danach“ dem Vorwurf ausgesetzt, eine versendende Apotheke berate nicht genügend. Das Gegenteil sei der Fall, meint der Verband. Sie schnitten bei Tests nicht schlechter ab als Vor-Ort-Apotheken. Auch das Argument der nicht sofortigen Verfügbarkeit will der BVDVA nicht gelten lassen.

„Es wird einmal mehr oder weniger geschickt suggeriert, dass die Apotheke vor Ort das alleinige Mittel der Wahl darstellt“, sagt Christian Buse, Vorsitzender des BVDVA. Fakt sei, dass das Medikament vor Ort aber auch nicht unbedingt sofort erhältlich ist, weil es in der Regel über den Großhandel bestellt werden müsse. Eine sehr zeitnahe Einnahme, wie es die medizinische Indikation vorsehe, sei bei Nicht-Bevorratung zu Hause in keinem Fall möglich.

Überdies gibt Buse zu bedenken: „Was spricht denn dagegen, dass sich Frauen nach eingehender Beratung mit einem Notfallkontrazeptivum über den Versandhandel bevorraten? Sollen sie im Notfall darauf hoffen, dass die Apotheke die ‚Pille danach‘ vorrätig hat?“ Hier werde „einseitig zum Nachteil eines Vertriebsweges Stimmung gemacht, was aber den Patienten nicht dienlich ist“, meint Buse. Die Diskussion sei ein weiterer Versuch, den seit Jahren etablierten Arzneimittelversand an den Pranger zu stellen.


Kirsten Sucker-Sket