Lungenembolie

Trauer um Philipp Mißfelder

Berlin - 13.07.2015, 14:10 Uhr

Philipp Mißfelder ist mit 35 Jahren gestorben. (Foto: CDU/CSU-Fraktion/Steven Rösler)

Philipp Mißfelder ist mit 35 Jahren gestorben. (Foto: CDU/CSU-Fraktion/Steven Rösler)


Philipp Mißfelder, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ist in der Nacht zum Montag überraschend an einer Lungenembolie gestorben. Der Fraktionsvorsitzende Volker Kauder erklärte zum Tod des 35-Jährigen: „Wir sind bestürzt, fassungslos und traurig. In unseren Gedanken sind wir bei seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern.“

Philipp Mißfelder war seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2009 außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 2002 bis 2014 führte er die Junge Union Deutschlands als Vorsitzender.

„Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verliert einen ihrer profiliertesten Außenpolitiker und ich persönlich einen Freund, der mich auf vielen meiner Reisen begleitet hat“, so Kauder weiter. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erklärte in einem Statement: „Philipp Mißfelder hatte keine Scheu, Verantwortung zu übernehmen, und ihm gelang früher als vielen anderen, in der Politik Einfluss zu nehmen.“ Der Deutsche Bundestag verliere mit ihm „einen engagierten und erfahrenen Parlamentarier“ und das Land „einen echten Vollblut-Politiker, der für seine Überzeugungen, eine wertebezogene Politik, auch gegen Widerstände eintrat“.

Auch bei den Grünen trauert man: Frithjof Schmidt, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Omid Nouripour, Sprecher für Außenpolitik, erklärten, sie werden Mißfelder als klugen und streitbaren Kollegen in Erinnerung behalten, der sich durch große Sachkenntnis, klare Analysen sowie seine Menschlichkeit und seinen Humor über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben habe. Er habe die Kontroverse über Politik nie gescheut.

Zu Beginn seiner politischen Karriere machte Mißfelder auch gelegentlich in der Gesundheitspolitik von sich reden. Viel Kritik fuhr er sich ein, als er 2003 die Idee einbrachte, die Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung müssten auf eine reine Grundversorgung zurückgeschnitten und beispielsweise künstliche Hüftgelenke für sehr alte Menschen nicht mehr auf Kosten der Solidargemeinschaft finanziert werden. Später, im Jahr 2006, veröffentlichte die Junge Union unter seiner Ägide ein Eckpunktepapier für eine generationengerechte Gesundheitsreform, das solch radikale Aussagen nicht mehr enthielt.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.