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25 Jahre Apothekerverband Brandenburg
Staatssekretärin lobt Perspektivpapier „Apotheke 2030“
Am 25. September 1990 fanden sich 14 Apothekerinnen und Apotheker zusammen, um den Apothekerverband Brandenburg (AVB) zu gründen – exakt 25 Jahre später feierte der Verband dieses Ereignis mit Mitgliedern und Gästen in Werder am Schwielowsee. Viel hat sich verändert im zurückliegenden Vierteljahrhundert. Den Apotheken im Bundesland geht es recht gut, auch in der Landesregierung gibt es viel Wertschätzung für den Berufsstand. Allerdings haben die Apotheken ein massives Problem: Ihnen fehlt der Nachwuchs.
Die Verbandsvorsitzende Dr. Andrea Lorenz zählte vor 25 Jahre selbst zu den Gründerinnen des AVB, dem in den ersten zehn Jahren der heutige Ehrenvorsitzende Dr. Hans Dobbert vorstand. Während es im ersten Jahrzehnt vor allem darum ging, Strukturen zu schaffen, galt es später, diese zu bewahren, für Kontinuität zu sorgen und sich zugleich Veränderungen zu stellen. Letztere brachte nicht zuletzt das GKV-Modernisierungsgesetz im Jahr 2004, mit dem unter anderem der eingeschränkte Mehrbesitz und der Arzneimittelversandhandel zugelassen und die OTC-Preise freigegeben wurden. Heute ist es vor allem die Dynamisierung des Fixhonorars, die die Apotheker verfolgen – hier seien die Verbände auf Landesebene besonders gefordert, aktiv zu werden, betonte Lorenz. „Nur mit dem Druck der Länder lässt sich auf Bundesebene etwas bewegen“, ist sie überzeugt. Denn die Länder stünden stets näher an der Seite der Leistungserbringer. Und so hat die Vorsitzende in nächster Zeit einige Termine. Mit der Brandenburger Gesundheitsministerin Diana Golze (Die Linke) steht Mitte Oktober ein Treffen an, ebenso sind Gespräche mit Vertretern der Landtagsfraktionen von CDU und Linken geplant.
Zum Jubiläum überbrachte Almuth Hartwig-Tiedt, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, dem AVB ihre Grüße. Auch sie blickte zurück auf die Zeit des Umbruchs vor 25 Jahren – seitdem hätten die Apotheker ihren Platz als Heilberufler, aber auch als Kaufleute im Gesundheitswesen gefunden. Wichtig sei die persönliche Beratung der Patienten – diese dürfe nicht ersetzt werden durch die reine Belieferung über das Internet. Ausdrücklich begrüßte die Staatssekretärin auch das Strategiepapier der Apotheker „Apotheke 2030“. Dies sei ein „fundierter Beitrag zur Zukunftsdiskussion“.
PTA-Schule soll erhalten bleiben - eigener Studiengang keine Priorität
Zudem schätzt die Staatssekretärin die Apotheken als Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeiten – auch auf dem Lande. Und sie hat Botschaft der Apotheker offenbar verstanden: „Die beste Apotheke nützt nichts, wenn sie nicht wirtschaftlich betrieben werden kann“. In Brandenburg ist das Problem deutlich: Ärzte fehlen ebenso wie der Nachwuchs in den Apotheken. Dabei böten Apotheken Berufe mit Perspektive. Es sei ihr daher auch ein außerordentliches Anliegen, Brandenburgs einzige PTA-Schule in Eisenhüttenstadt zu erhalten und die Finanzierung sicherzustellen. Nicht überzeugt ist sie allerdings davon, in Brandenburg einen eigenen Studiengang Pharmazie einzurichten, für den vor allem die Landesapothekerkammer massiv wirbt. Sie verwies auf den ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt, der auch in Greifswald studiert habe und heute in Sachsen seine Apotheke betreibe. „Da müssen Sie noch ein bisschen was tun, um mich zu überzeugen“, so Hartwig-Tiedt. Aber sie versprach, für Gespräche offen zu sein.
Offen ist Hartwig-Tiedt auch beim Medikationsplan:
Aus ihrer Sicht „liegt es auf der Hand, dass Apotheken bei der
Erstellung und Aktualisierung wichtig sind“. Ebenso ist für sie klar,
dass Apotheken schon jetzt einen niedrigschwelligen Beitrag zur
Prävention leisten. Sie könnten daher sicherlich auch einiges mehr
leisten, als gegenwärtig im Entwurf für das Präventionsgesetz
vorgesehen.
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