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Betrug mit HIV-Rezepten
Apotheker knapp sieben Jahre in Haft
Wegen mehrjährigen Betrugs verurteilte das Landgericht Berlin einen Apotheker zu sechs Jahren und neun Monaten Haft. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Apotheker Hans-Joachim D. Rezepte abgerechnet hat, ohne dass Präparate ausgegeben wurden. Er richtete damit einen Schaden von fast elf Millionen Euro an.
Nach Auffassung des Gerichts hat der 66-jährige Hans-Joachim D. monatlich um die 100 Rezepte für teure HIV-Medikamente von etlichen Helfern gekauft und bei Krankenkassen abgerechnet. Die Präparate wurden jedoch nicht ausgehändigt. Der Apotheker, der seine Apotheke am Kurfürstendamm betrieb, wurde daher wegen schweren Betruges zu sechs Jahren und neun Monate Gefängnis verurteilt.
„Bedenkenlos ist er von dem abgewichen, was von einem Apotheker zu verlangen ist“, sagte die Richterin zur Urteilsbegründung. Laut Anklage hatte Hans-Joachim D. hatte immer wieder von HIV-Patienten Rezepte übernommen, die diese teils durch einen regelrechten „Ärzte-Tourismus“ erschlichen hatten.
Pro Rezept zahlte der Berliner Apotheker Beträge zwischen 150 bis 500 Euro. Er selbst rechnete bei Krankenkassen jeweils 1500 bis 3000 Euro ab. Der Betrug auf Rezept lief über 27 Monate. Der Apotheker hatte im Laufe des Prozesses ein Geständnis abgelegt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft noch gegen Hintermänner. Angeblich wurde der Apotheker zur Fortsetzung des Betrugs erpresst.
Berlin - 23.05.2011, 13:32 Uhr