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Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Fördergelder für Projekt zur Arzneimitteltherapiesicherheit
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) freut sich über Fördergelder. Ihr Pilotprojekt „TEAM eGK“ zählt zu den Siegern eines Landeswettbewerbes für Information, Kommunikation und Qualität in einem geschlechtergerechten Gesundheitswesen.
AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Projektleiter Stefan Lammers nahmen heute von der Ministerin eine Förderzusage in Höhe von 620.000 Euro entgegen. Damit soll in den kommenden drei Jahren ein Pilotprojekt zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) vorangetrieben werden. Dieses führt die AKWL in Kooperation mit der Abteilung Telematik der ABDA und weiteren regionalen Partnern in Bochum-Wattenscheid durch. Der Projektname „Team eGK“ steht dabei für „Telematikinfrastruktur-unterstützte Erweiterung der Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfungs-Datengrundlage als Mehrwertanwendung der elektronischen Gesundheitskarte“. Anders ausgedrückt: Mithilfe der Technik der eGK sollen unerwünschte Wechselwirkungen von Arzneimitteln reduziert sowie Fehl- und Doppelverordnungen verringert werden. „Apotheken und interessierte Ärzte sollen übergreifend auf die Medikationsdaten ihrer Patienten zugreifen können, die verschlüsselt auf einem geschützten Server gespeichert sind“, erläutert Overwiening. Auch einen Gender-Aspekt hat das Projekt zu bieten: Es wird sein Hauptaugenmerk auf Patientinnen richten. Da Frauen verschiedene Arzneimittel häufiger und in größerer Anzahl einnehmen als Männer, haben sie auch ein höheres Risiko, unter arzneimittelbezogenen Problemen zu leiden.
Ziel des Projektes sei es, die AMTS als wesentliches Nutzenpotenzial der eGK zu erschließen. Fakt ist allerdings, dass sich selbst die Einführung weitaus einfacherer Anwendungen der eGK in den letzten Jahren als äußerst schwierig erwiesen hat – vielleicht kann das Projekt dazu beitragen, dass die Vorteile der Karte stärker in den Fokus rücken. In Bochum ist man jedenfalls schon etwas weiter als im Bundesgebiet insgesamt. Hier werden bereits seit 2004 in diversen Pilotprojekten Praxistests für die Einführung der eGK und der elektronischen Heilberufsausweise gefahren.
Die AKWL wies darauf hin, dass bereits jetzt Patientinnen und Patienten die Möglichkeit haben, in ihrer Stammapotheke eine Medikationshistorie (sog. AMTS-Prüfung) erstellen zu lassen. Wenn sie ihre Arzneimittel jedoch aus verschiedenen Apotheken beziehen, weist die Medikationshistorie zwangsläufig kleinere oder größere Lücken auf. Diese sollen durch das Projekt der Kammer geschlossen werden.
Für den Landeswettbewerb standen insgesamt 17 Millionen Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereit. 25 von 105 eingereichten Projekten erhielten heute eine Förderzusage. Ziele des Wettbewerbs sind es, die Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft zu stärken und somit bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen.
Münster - 18.07.2011, 17:02 Uhr