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Zeckenstiche
IQWiG beruhigt Verängstigte
„Die meisten Zeckenstiche sind harmlos“ – mit dieser Botschaft wendet sich das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seiner Internetplattform an Patienten und an (gesunde) Verbraucher. „Anstatt diffuse Angst zu erzeugen, halten wir es für wichtiger, Fragen so konkret wie möglich zu beantworten", sagte Andreas Waltering, stellvertretender Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation beim IQWiG.
Auf der IQWIG-Website gesundheitsinformation.de finden interessierte Laien ein Merkblatt mit gut verständlichen, ausführlichen Erklärungen über die durch Zecken verursachten Krankheiten FSME und Borreliose sowie über Vorbeugemöglichkeiten.
„Die einfachste Methode, das Risiko für Borreliose und FSME zu verringern, ist es, den Körper nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken abzusuchen", sagt Waltering. So sei es möglich, Zecken zu entfernen, ehe sie sich festsetzen. Denn bevor Zecken stechen, krabbeln sie manchmal mehrere Stunden auf der Haut umher. Auch in den ersten Stunden nach einem Stich könne die Gefahr einer Borreliose verringert werden, indem die Zecke aus der Haut entfernt wird. Anleitungen, wie eine spezielle Zeckenkarte oder Pinzette anzuwenden sind, sind ebenfalls auf der Informationsplattform zu finden.
Kommt es doch zu einer Infektion mit Borreliose-Erregern, treten laut Gesundheitsinformationen.de meist keine starken Beschwerden auf. Typische Symptome sind ein sich um die Einstichstelle ausbreitender roter Fleck, die sogenannte „Wanderröte“, und grippeähnliche Beschwerden. Der Arzt sollte über den Zeckenstich informiert werden. Die Borreliose kann als bakterielle Erkrankung mit Antibiotika behandelt werden.
Die durch Viren ausgelöste Frühsommermeningitis FSME tritt weitaus seltener auf als die Borreliose. Auch hier können zunächst grippeähnliche Symptome im Vordergrund stehen, bei manchen Personen verläuft die Infektion auch völlig unbemerkt. Bei 30 von 100 FSME-Infizierten kann es zu einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute mit vorübergehenden Lähmungserscheinungen kommen. Für die Impf-Prophylaxe der FSME von Einwohnern in Risikogebieten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Impfkosten.
Ebenfalls zum Thema Zecken äußert sich das Robert Koch-Institut (RKI) am 10. April in seinem Epidemiologischen Bulletin, das sich an Fachleute im Gesundheitswesen wendet. Das RKI beschreibt eine Studie zur Seroprävalenz der Lyme-Borreliose bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die zu dem Schluss kommt, dass die Lyme-Borreliose in allen Regionen Deutschlands endemisch ist und auch schon bei Kleinkindern Serokonversionen festzustellen sind. Diese Erkenntnis unterstreicht laut RKI eindrücklich, wie wichtig es ist, Eltern und Kinder umfassend und zielgruppenorientiert über Risiken und Vorbeugemaßnahmen von Zeckeninfektionen aufzuklären.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Borreliose-Erreger schon bei Kindern weit verbreitet
Spezial „Zecken“ bei gesundheitsinformation.de
Berlin - 16.04.2012, 12:34 Uhr