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Bürgerversicherung
100.000 Arbeitsplätze in Gefahr?
Der Verband der Privaten Krankenversicherung sieht sich in seiner Kritik an der Bürgerversicherung bestärkt: Eine von Gewerkschaftsseite in Auftrag gegebene – und bislang unveröffentlichte – Untersuchung kommt Medienberichten zufolge zu dem Ergebnis, dass die Einführung der von der Opposition geforderten Bürgerversicherung 100.000 Arbeitsplätze vernichten könnte.
Bereits die Abschaffung der privaten Krankenversicherung würde danach innerhalb des ersten Jahres 60.000 Arbeitnehmer in der privaten Versicherungsbranche den Job kosten. Die Verdienstmöglichkeit zahlreicher Versicherungsvermittler – geschätzt rund 50.000 – würde „massiv eingeschränkt oder vernichtet“, schreibt die FAZ. Zudem würden 11.000 Beschäftigte für die Abwicklung der staatlichen Beihilfe der privatversicherten Beamten überflüssig.
Das sind Ergebnisse, die dem PKV-Verband entgegenkommen. Er nimmt sie zum Anlass, erneut zu betonen, dass das Fortbestehen des dualen Systems notwendig ist. Die Resultate des Gutachtens „belegen eindrucksvoll, dass eine Bürgerzwangsversicherung schlechter für alle wäre“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes, Reinhold Schulte. Alle Regierungen in Europa seien bemüht, Arbeitsplätze zu retten und gefährdete Branchen zu stützen – SPD, Grüne und Linkspartei aber wollten stabile Unternehmen zerschlagen, die sichere Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. „Damit würde eine funktionierende Branche zerstört“.
Der Verband fordert von Verdi, das Gutachten zu veröffentlichen. Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen, erklärt jedoch die Hans-Böckler-Stiftung. Es handle sich um ein laufendes Projekt – „bisher ohne belastbare Ergebnisse“. Bislang liege lediglich ein Entwurf für eine Expertise vor, der allerdings an den Autor zurückgegeben worden sei, weil er der Forschungs-Fragestellung und den Standards, die die Hans-Böckler-Stiftung an eine wissenschaftliche Aufarbeitung stelle, in zentralen Punkten noch nicht genüge.
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Berlin - 09.04.2013, 09:36 Uhr