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Mutter-Kind-Bindung
Babyduft aktiviert Belohnungssystem
Bei der Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung nach der Geburt spielt der Geruch des Babys eine wichtige Rolle, wie ein kürzlich durchgeführtes Experiment vermuten lässt.
Bei verschiedenen Säugetieren wurde die große Bedeutung des Körpergeruchs für die Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung bereits nachgewiesen, beim Menschen sah man aber bisher das Aussehen des Babys und seine Laute als die entscheidenden Stimuli für die Mutter an. Nun testeten Sinnesphysiologen in Montreal, wie Mütter, die drei bis sechs Wochen vorher ein Kind geboren hatten, und kinderlose Frauen auf den Geruch der Wäsche von zwei Tage alten, mit ihnen nicht verwandten Säuglingen reagierten (jeweils n = 15). Mithilfe der Magnetresonanztomografie stellten sie fest, dass der Babyduft das im Striatum lokalisierte dopaminerge Belohnungssystem bei den Müttern aktivierte, nicht jedoch bei den kinderlosen Frauen.
Das Ergebnis wirft weitere Fragen auf: Welche Komponente im Babyduft ist entscheidend für die Reaktion? Wie stark sind die chemosensorischen Reize bei Müttern im Vergleich zu den optischen und akustischen Stimuli, die sie von den Babys empfangen? Spielt der Geruch auch bei der Entwicklung der Vater-Kind-Bindung eine Rolle?
Quelle: Lundström JN, et al. Maternal status regulates cortical responses to the body odor of newborns. Front Psychol 2013;4:597.
Montreal - 25.09.2013, 16:43 Uhr