Kurt Beck im Beraterkreis von Boehringer

Neben Beck gehören fünf weitere Personen zum Beraterkreis des Unternehmens, mit unterschiedlichen beruflichen Schwerpunkten. Sie sollen die Arbeit der Unternehmensleitung und des Gesellschafterausschusses begleiten. Die Gesellschafter hätten Beck als „erfahrenen, verlässlichen und engagierten Gesprächspartner und Ratgeber schätzen gelernt, der auch mit den Fragestellungen eines forschungsgetriebenen Familienunternehmens am Standort Deutschland vertraut ist“, erklärt Boehringer.

Der Wechsel in die Wirtschaft stößt in der Politik auf deutliche Kritik. „Beck schadet durch sein Verhalten der Glaubwürdigkeit von Rot-Grün, indem er den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird“, sagte der Vorsitzende der niedersächsischen FDP, Stefan Birkner, „Handelsblatt Online“. Anspruch und Wirklichkeit fielen auseinander. Die SPD hatte im Frühjahr im Zusammenhang mit dem Wechsel des früheren Kanzleramtsministers Eckart von Klaeden (CDU) zu Daimler eine Karenzzeit für Politiker gefordert – der Partei schwebten damals 18 Monate für ausscheidende Regierungsmitglieder vor.

Politikern müssten ebenfalls Perspektiven außerhalb der Politik offen stehen, betonte Birkner weiter – auch in der Wirtschaft. „Dabei muss aber größtmögliche Transparenz gewährleistet sein, so dass die Öffentlichkeit sich ein Bild machen kann, in welchem Zusammenhang die politische Tätigkeit zur wirtschaftlichen steht.“ Der rheinland-pfälzische CDU-Wirtschaftspolitiker Martin Brandl sagte der „Rhein Zeitung“, Beck habe das Geschäft der Lobbyisten stets kritisch gesehen. „Es macht mich nachdenklich, wie schnell sich ein Ministerpräsident wandeln kann.“