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Steinzeit
7500 Jahre alte Frau hatte Lactoseintoleranz
Bei Bauarbeiten im Stuttgarter Schlossgarten wurde das Skelett einer Frau aus der frühen Jungsteinzeit gefunden. Mittlerweile liegen die ersten Analysen der sogenannten Nesenbach-Frau vor.
Ein Baggerführer stieß bei Bodenarbeiten für den Bau des neuen Tiefbahnhofs („Stuttgart 21“) auf das Skelett, worauf die zuständigen Landesarchäologen mit einer Notgrabung begannen. Sie erkannten schnell, dass das Skelett von einer etwa 1,52 Meter großen Frau stammt, die am Fundort in seitlicher Hockerstellung bestattet worden war (in der Aue des früher hier fließenden Nesenbaches, deshalb "Nesenbach-Frau").
Starke Abnutzungen an den Gelenkknochen lassen auf ein Lebensalter von knapp 50 Jahren schließen; die wenigen erhaltenen Zähne sind durch Karies stark geschädigt. Untersuchungen einzelner Skelettteile, die an der Fundstätte entnommen wurden, gaben weitere Erkenntnisse: Die Frau starb vor etwa 7500 Jahren, und ihr fehlt das Gen für Lactasepersistenz, d.h. sie war lactoseintolerant.
Zu den Grabbeigaben der Frau gehören mehrere Haushaltsgerätschaften: ein Mahlstein, an dem sich Spuren der Getreidearten Emmer und Einkorn fanden, verschiedene Knochenschaber und Messer mit Feuersteinklingen. Ein Tontopf enthält Reste von Teigwaren, die aus dem Mehl der genannten Getreidearten, Eiern und Salz hergestellt worden waren. Da das Huhn damals noch nicht domestiziert war, dürfte die Nesenbach-Frau Eier von Wildgänsen verwendet haben.
Weitere Information unter: http://www.swr.de/swr2/wissen/fenster-in-die-steinzeit/-/id=661224/did=13076578/nid=661224/9b8itj/index.html
Stuttgart - 01.04.2014, 15:38 Uhr