Marihuana-Verkauf in Apotheken

Uruguays Apotheker sind dagegen

Berlin - 23.06.2014, 10:15 Uhr


In Uruguay formiert sich Widerstand gegen das bereits in Kraft getretene Marihuana-Gesetz: Der Apothekerverein in Uruguay spricht sich gegen den Verkauf von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke in Apotheken aus. Dafür startete der Verband nun eine Petition, die an die uruguayische Regierung adressiert ist und unter anderem vom Weltverband der Apotheker (FIP) und der südamerikanischen pharmazeutischen Vereinigung unterstützt wird.

Das Gesetz sieht den Verkauf an registrierte Konsumenten von bis zu monatlich 40 Gramm Cannabis pro Person in lizensierten Apotheken vor. Der Verkauf von Marihuana – auch für nicht-medizinische Zwecke – soll allerdings erst voraussichtlich Anfang November starten. Mit rechtlicher Hilfe will der Apothekerverein in Uruguay (AQFU) das neue Gesetz anfechten, teilt der FIP mit.

Der Sprecher des AQFU, Eduardo Savio, erklärte gegenüber der FIP, dass Apotheker studiert haben, um sich als Heilberufler für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung stark zu machen – sich an dem Vertrieb von Drogen zu beteiligen, gehe gegen diese Philosophie. Darüber hinaus könne das Risiko des Cannabiskonsums in der Öffentlichkeit verharmlost werden, wenn es in Apotheken erhältlich sei. Und auch das öffentliche Bild der Apotheke würde sich dadurch ändern, befürchtet Savio. Die AQFU zieht nun in Betracht, alle Apotheker aufzufordern, nicht in Apotheken zu arbeiten, die eine Lizenz für die Cannabis-Ausgabe beantragen, erklärte der FIP.

Hier gelangen Sie zu der Petition des AQFU.


Annette Lüdecke