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Gesundheit im Kindes- und Jugendalter
Mehr Asthma und Heuschnupfen
Den allermeisten Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich gut. Die Häufigkeit von psychischen Auffälligkeiten und ADHS im Kindes- und Jugendalter hat nicht zugenommen, wohl aber Erkrankungen wie Asthma bronchiale und Heuschnupfen. Das sind einige Ergebnisse der ersten Folgebefragung (KiGGS Welle 1) nach der KiGGS-Basiserhebung des Robert Koch-Instituts (RKI).
Etwa 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben nach Angaben der Eltern ein lang andauerndes, chronisches Gesundheitsproblem wie beispielsweise Epilepsie oder Diabetes. Etwa 3,2 Prozent der Betroffenen sind dabei krankheitsbedingt eingeschränkt, Dinge zu tun, die Gleichaltrige tun können. Allergien zählen der Erhebung zufolge zu den häufigsten Erkrankungen. Rund neun Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden an einem Heuschnupfen, sechs Prozent sind von Neurodermitis betroffen und etwa vier Prozent haben Asthma bronchiale (12-Monats-Prävalenzen). Die Häufigkeit von Asthma und Heuschnupfen ist gegenüber der Basiserhebung leicht gestiegen – besonders bei Kindern bis sechs Jahre und vor allem bei Mädchen. Für Neurodermitis ist dagegen ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten.
Die Ergebnisse zeigen dem RKI zufolge außerdem, dass Infektionskrankheiten durch die Umsetzung der Impfempfehlungen der STIKO eingedämmt werden können: Während Erkrankungen an Windpocken und Keuchhusten in den Zielgruppen für die veränderten Impfempfehlungen deutlich zurückgegangen sind, liegt die Erkrankungsrate für Masern dagegen weiterhin auf „zu hohem Niveau“. Knapp 40 Prozent der 14-bis 17-jährigen Mädchen wurden zudem mit drei Impfdosen vollständig gegen das Humane Papillomavirus (HPV) geimpft – etwas mehr als die Hälfte hat mindestens eine Impfdosis erhalten. Mädchen aus Familien mit mittlerem und niedrigem sozioökonomischem Status sind häufiger geimpft als Mädchen aus Familien mit hohem Sozialstatus.
Nicht nur die körperliche, auch die psychische Gesundheit wurde untersucht. Psychische Auffälligkeiten belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Familie und das soziale Umfeld. Bei jedem fünften Kind (20,2 %) zwischen 3 und 17 Jahren konnten Hinweise auf psychische Störungen festgestellt werden – die Prävalenz ist im Vergleich zu der KiGGS-Basiserhebung unverändert. Jungen (23,4 %) sind dabei häufiger betroffen als Mädchen (16,9 %). Bei 12,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten treten darüber hinaus deutliche bzw. massive Beeinträchtigungen im sozialen und familiären Alltag auf. ADHS wurde bei fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen (3 bis 17 Jahre) diagnostiziert – die Häufigkeit hat sich seit der KiGGS-Basiserhebung nicht verändert. Jungen sind dabei rund viereinhalbmal so häufig betroffen.
Der sozioökonomische Status der Familie wurde aus Angaben der Eltern zu Schul- und Berufsabschluss, der beruflichen Stellung und zum bedarfsgewichteten Haushaltsnettoeinkommen erhoben. Er hat Einfluss auf den Gesundheitszustand: Das Risiko für einen mittelmäßigen bis sehr schlechten allgemeinen Gesundheitszustand ist bei Jungen und Mädchen mit niedrigem – im Vergleich zu Kindern mit hohem – sozioökonomischem Status um das 3,4- bzw. 3,7-Fache erhöht. Ein niedriger sozioökonomischer Status geht einher mit einer geringeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Generell weisen aber 94 Prozent der Kinder und Jugendlichen nach Einschätzung der Eltern einen sehr guten beziehungsweise guten allgemeinen Gesundheitszustand auf, und auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde überwiegend positiv bewertet.
Berlin - 24.06.2014, 17:36 Uhr