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Öko-Test
Supermarkt-Arznei gar nicht so super
Seit einiger Zeit gibt es verschiedene freiverkäufliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte auch in Supermärkten. Doch die sind überwiegend überflüssig – und ihr Kauf rausgeschmissenes Geld, wie „Öko-Test“ in seiner Juli-Ausgabe feststellt. Von den 35 untersuchten Präparaten bekamen nur sechs ein „sehr gut“, aber drei ein „mangelhaft“ und fünf ein „ungenügend“.
Im Test: 35 verschiedene Gesundheitspräparate der Anbieter Edeka, Kaufland, Real und Rewe. Das Fazit: Nur wenige sind „sehr gut“, viele dümpeln im Mittelmaß vor sich hin, und einige sind schlicht schlecht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern fallen nur gering aus, da sie oftmals die gleichen Hersteller haben. Beispielsweise werden die Omega-3-Kapseln von Kaufland, Edeka und Real von der in Bad Heilbrunn ansässigen Firma Bio-Garten produziert. Sie liefert insgesamt 14 der 35 untersuchten Produkte.
Als weitere Kritikpunkte führen die Tester an, häufig sei zu wenig Wirkstoff in den Präparaten enthalten oder die Rezeptur veraltet. Belege für die Wirksamkeit vieler Produkte fehlten in einigen Fällen ebenfalls. Nicht zuletzt kritisieren sie die oft mangelhafte Deklaration. „Das Sortiment der traditionellen Arzneimittel ist überflüssig wie ein Kropf. Ganz abgesehen davon fehlt in den Supermärkten die Beratung“, erklärt Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, pharmazeutischer Chemiker an der Uni Frankfurt/Main und Öko-Test-Berater.
Grundsätzlich verweist das Verbrauchermagazin darauf, dass eine abwechslungsreiche Ernährung bereits ausreichend Nährstoffe liefert. Die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren durch Nahrungsergänzungsmittel sei unnötig und rausgeschmissenes Geld. Bei tatsächlichen Mangelerscheinungen empfehlen die Tester, nach ärztlicher Abklärung auf entsprechend dosierte Arzneimittel zu setzen. Und: „Arzneimittel und Medizinprodukte besser in der Apotheke einkaufen und sich hier beraten lassen.“
Berlin - 27.06.2014, 11:49 Uhr