Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte

Medikationsmanagement nicht am HV-Tisch!

Berlin - 16.07.2014, 16:06 Uhr


Gerade hat die ABDA ein Grundsatzpapier veröffentlicht, in dem die Leistungen definiert werden, die hinter einem Medikationsmanagement stehen – schon wird darüber diskutiert, was das für die konkrete Arbeit in der Apotheke zu bedeuten hat. Die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands will sich bei ihrer anstehenden Jahrestagung mit der Frage beschäftigen, welche Anforderungen an die Raumgestaltung ein Medikationsmanagement mit sich bringt.

Inzwischen sei die Übergangsfrist für bestimmte Punkte der Apothekenbetriebsordnung abgelaufen, heißt es in der Einladung zur Jahrestagung. „Nicht alle Apotheken haben diese reichlich bemessene Frist genutzt“ – beispielsweise beim QMS. Auch die Anforderungen der §§ 34 und § 35 ApBetrO (Stellen/Verblistern und Parenteralia-Herstellung) seien in einigen Apotheken noch nicht umgesetzt. Aufgabe der Pharmazieräte sei es, „allen Apotheken klarzumachen und sie zu überzeugen, dass die Zukunft der Apotheken in mehr Pharmazie liegt und dass zu dieser Zukunft auch die ordnungsgemäße Umsetzung der ApBetrO beiträgt“.

Nach Meinung der Einladenden steht fest, dass für einen Großteil der Apotheker die Zielrichtung eindeutig ist, wie es auch die aktuelle Leitbildentwicklung deutlich zeige: mehr Pharmazie mit mehr pharmazeutischer Leistung, mehr klinische Pharmazie und mehr Medikationsmanagement – kurz: „Mehr Pharmazie als akademischer Heilberuf!“ Ein Medikationsmanagement erfordere allerdings eine entsprechende Gestaltung der Apotheke, heißt es dazu in der Einladung. „Am HV-Tisch wird das nicht möglich sein.“

Aufgabe eines Pharmazierats und Amtsapothekers sei es nun, den aktuellen Entwicklungsprozess „maßgeblich und konstruktiv zu begleiten“ und dafür Sorge zu tragen, dass bestehende und zukünftige Anforderungen, Verordnungen und Gesetze in allen Bundesländern gleich umgesetzt werden – in enger Abstimmung mit den obersten Landesbehörden. Dazu diene die anstehende Tagung, zu der auch Fachleute des Bundesgesundheitsministeriums, der AATB, der ABDA und der Bundesapothekerkammer eingeladen seien. Die eingeladenen Pharmazieräte werden daher aufgefordert, zur Vorbereitung offene Fragen zu konkreten Punkten der ApBetrO einzureichen.


Juliane Ziegler