Ebola

Heilung in Sicht?

Berlin - 06.08.2014, 13:24 Uhr


Zwei US-amerikanischen Helfern, die sich in Liberia mit dem Ebolavirus infiziert haben, soll es besser gehen. Grund hierfür könnte die Behandlung mit einem experimentellen Antikörperpräparat namens ZMapp sein. Das Präparat des Biotech-Startups „Mapp Biopharmaceutical Inc“ aus Kalifornien ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA allerdings weder zur Behandlung von Ebola zugelassen, noch wurde es jemals am Menschen getestet.

Bei den Patienten handelt es sich um den Arzt Dr. Kent Brantly und die Missionarin Nancy Writebol. Beide sollen bereits vergangenen Donnerstag das Antikörperpräparat nach Ausbruch der Erkrankung erhalten haben. In Abstimmung mit dem nationalen US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten sollen laut „Ärzte Zeitung“ drei Dosen des Präparats aus monoklonalen Antikörpern gegen Epitope des Ebola-Virus nach Liberia gebracht worden sein.

Eine Stunde nachdem Brantly das Mittel bekommen hatte, normalisierte sich Medienberichten zufolge seine Atmung. Der Ausschlag am Körper habe sich zurückgebildet und der Zustand sei verbessert. Daraufhin konnte der Arzt am Samstag nach Atlanta geflogen und unter strengster Quarantäne weiterbehandelt werden. „Es ist ermutigend, dass es ihm besser zu gehen scheint“, sagte der Direktor der US-Seuchenbehörde CDC, Tom Frieden, dem Sender CBS. Writebol wurde am Dienstag ebenfalls in einem Spezialflugzeug von Liberia nach Atlanta geflogen. Auch ihr Zustand soll sich nach der zweiten Gabe gebessert haben, heißt es in den Medien.

Die Antikörper des Präparates ZMapp wurden ursprünglich in Mäusen entwickelt. Mittlerweile werden sie aber in Blättern genmodifizierter Tabakpflanzen hergestellt. Die Produktion in den Tabakpflanzen ist langwierig und derzeit seien nur sehr begrenzte Mengen des Wirkstoffs verfügbar, berichtet die „Ärzte Zeitung“ unter Berufung auf den Hersteller. Dieser bemühe sich, die Produktion zu steigern.

Das Mittel ZMapp war zuvor nur an Rhesusaffen getestet worden. Dabei überlebte jedes Tier, wenn es innerhalb von 24 Stunden nach der Ebola-Infektion mit dem Präparat behandelt worden war, so die Zeitung, und jedes zweite, wenn es das Antikörperpräparat 48 Stunden nach Infektion erhielt. Die Berichte lassen hoffen, dass man mit dem Antikörper-Präparat einen Ansatz gegen die Ebola-Erkrankung gefunden hat – ein Beweis durch klinische Studien steht jedoch aus.


DAZ.online