Umfrage

Homöopathie ist zunehmend gefragt

Berlin - 20.10.2014, 12:14 Uhr


Immer mehr Menschen nehmen homöopathische Arzneimittel. Darauf weist der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller hin und bezieht sich dafür auf eine Umfrage, für die insgesamt 1.503 Personen ab 16 Jahren befragt wurden. Es zeigte sich: 94 Prozent der Befragten kennen Homöopathika, und der Anteil der Verwender ist von 53 Prozent im Jahr 2009 auf heute 60 Prozent gestiegen.

„Insgesamt ist festzustellen, dass homöopathische Arzneimittel immer mehr an Bedeutung gewinnen“, erklärt Dr. Barbara Steinhoff, Leiterin der Abteilung Pflanzliche und Homöopathische Arzneimittel beim BAH. Der Verwenderkreis sei deutlich gewachsen. Laut der Umfrage greifen vor allem Frauen zu Homöopathika: 73 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, diese Arzneimittel zu verwenden, der Anteil der Männer liegt bei 48 Prozent. Nach wie vor werden Homöopathika zudem häufiger in Westdeutschland eingenommen (64%), im Osten des Landes sind es 44 Prozent.

Gefragt wurden die Verwender auch, bei welchen Beschwerden sie Homöopathika erfolgreich genommen haben. Genannt wurden Erkältungen und grippale Infekte (56%), Stärkung des Immunsystems (30%), Insektenstiche/Sonnenbrand (24%), Kopfschmerzen (22%), Verdauungsbeschwerden (21%) sowie Schlaflosigkeit und Magenbeschwerden (je 19%). Dabei nimmt der Anteil derer, die von persönlichen Heilerfahrungen berichten, zu. Knapp 90 Prozent haben Homöopathika dem eigenen Empfinden nach schon geholfen: Knapp die Hälfte (48%) sehen dies ohne jede Einschränkung so, weitere 39 Prozent berichten, ihnen haben homöopathische Mittel in manchen Fällen geholfen.

Auch die Wahrnehmung von homöopathischen Mitteln als nebenwirkungsarm und besonders gut verträglich spielt eine Rolle für deren zunehmende Bekannt- und Beliebtheit: Gut drei Viertel der Verwender beschreiben Homöopathika ausdrücklich als nebenwirkungsarm (65%), etwa zwei Drittel als besonders gut verträglich (51%) und knapp die Hälfte als für Kinder gut geeignet (45%). Auf Homöopathika aufmerksam gemacht werden die meisten durch den Rat eines Familienangehörigen, Freundes oder Bekannten (67%), gefolgt von der Empfehlung eines Arztes/Heilpraktikers (53%) oder eines Apothekers (37%). Da nur sehr wenige die Einnahme von Homöopathika ausdrücklich ausschließen, rechnet der BAH damit, dass der Kreis der Verwender in Zukunft weiter wachsen wird.


Juliane Ziegler