BfR-Forum Verbraucherschutz

Aluminium im Alltag

Berlin - 26.11.2014, 17:45 Uhr


Über Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten sowie seine möglichen gesundheitlichen Auswirkungen wird nach wie vor diskutiert. Nicht nur das mediale Interesse ist groß. Auch die Verbraucher selbst stellen zahlreiche Anfragen an das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Passend dazu beschäftigt sich das 15. BfR-Forum Verbraucherschutz mit dem Thema „Aluminium im Alltag: ein gesundheitliches Risiko?“.

Der Einsatz von Aluminium gegen Achselschweiß sollte nach Expertenmeinung vorsichtshalber reduziert werden. Wissenschaftler des BfR sehen allerdings weiteren Forschungsbedarf, da auch über Langzeitwirkungen des Stoffes im menschlichen Körper noch zu wenig bekannt ist. Auch in anderen Kosmetika, Lebensmittelverpackungen und Zahnpasta kommt das Leichtmetall vor. „Wer sich jahrzehntelang ein Antitranspirant mit Aluminium unter die Achseln sprüht, sollte das nicht unterschätzen“, erklärte BfR-Expertin Ariane Lenzner. Vermutlich sei bei einem Teil der Bevölkerung allein über die Nahrungsmittelaufnahme die tolerierbare Aluminiummenge bereits erreicht.

Auf dem BfR-Forum Verbraucherschutz wurde zudem über mögliche Zusammenhänge mit Alzheimer und Brustkrebs diskutiert. „Wissenschaftlich ist noch kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Aluminiumaufnahme und Morbus Alzheimer oder Brustkrebs belegt“, sagte Lenzner. Aber erwiesen ist laut BfR, dass hohe Aluminiummengen beim Menschen Nerven und beim Tier den Nachwuchs schädigen können.

Derzeit empfiehlt das BfR in Anlehnung an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, dass ein Erwachsener pro Woche nicht mehr als ein Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen sollte. Dies könnte Experten zufolge beim einmaligen Benutzen eines aluminiumhaltigen Deos erreicht werden. Allerdings ist die Datengrundlage dafür noch sehr klein. „Es fehlen Daten über die tatsächlichen Aufnahmemengen von Aluminium über die Haut“, so BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Eine großangelegte Studie der Kosmetikindustrie soll künftig Klarheit bringen.

Für Verbraucher gibt es auf der Internetseite des BfR seit rund einem Monat Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten. Im weiteren Verlauf ist geplant, dass auch Videos hochgeladen werden, in denen Experten Fragen beantworten, die Verbraucher stellen und nach Dringlichkeit gewichten konnten.


dpa/DAZ.online


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