Weiter außer Kontrolle

Ebola-Hilfe muss weitergehen

Berlin/Genf - 08.01.2015, 12:01 Uhr


Noch immer ist Ebola außer Kontrolle. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen teilweise zurückgehe, sei Hilfe weiterhin dringend nötig, betont action medeor. Das Medikamentenhilfswerk hat in Monrovia eine Isolierstation aufgebaut, Gesundheitsstationen mit Schutzkleidung und Medikamenten versorgt und Aufklärungs- und Präventionsprogramme unterstützt. Die Hilfsmaßnahmen greifen, aber die Arbeit muss weitergehen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bislang insgesamt 8.235 Menschen an Ebola gestorben. Die Zahl der Menschen, die sich in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mit dem Virus infiziert haben, gab die WHO am Mittwochabend weiterhin mit 20.712 an. Mit 248 neuen bestätigten Fällen in der vergangenen Woche bleibt Sierra Leone den Angaben zufolge das am stärksten von der Epidemie betroffene Land. Es wird von einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Ebola-Opfer ausgegangen.

„Die schlimmste Zeit war für mich, als einer unserer Mitarbeiter Ende Juli positiv auf Ebola getestet wurde und er nicht in einer Isolierstation aufgenommen werden konnte“, berichtet Margret Gieraths-Nimene. Sie lebt seit über 30 Jahren in Monrovia und leitet dort die Gerlib Klinik. Für das Tönisvorster Medikamentenhilfswerk action medeor hat sie den Aufbau der Isolierstation in Monrovia koordiniert. „Nachdem der Mitarbeiter starb, begann für mich und alle Kollegen eine 21-tägige Quarantäne. Die Klinik musste desinfiziert und zum Teil renoviert werden. In dieser Zeit bat ich action medeor um Hilfe.“

Die Isolierstation mit 44 Betten konnte action medeor dank der Unterstützung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung aufbauen. Inzwischen hat action medeor 2,1 Millionen Euro von privaten Spendern erhalten, außerdem von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit 700.000 Euro und eine große Medikamentensachspende im Wert von 1,1 Millionen Euro. „Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar“, sagt Bernd Pastors, Vorstand von action medeor. Außer der Isolierstation hat das Hilfswerk bereits 34 Hilfssendungen mit einem Gewicht von 42 Tonnen und einem Warenwert von 400.000 Euro an verschiedene Gesundheitsstationen in Westafrika mit Schutzanzügen, Fieberthermometern, Schmerzmitteln, Antibiotika und Infusionen verschickt.

Spenden an action medeor:

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Stichwort: Ebola


DAZ.online/dpa