- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Mehrheit offen für ...
Zukunftsforen des BMBF
Mehrheit offen für digitale Medizintechnik
Viele Bundesbürger sind, wenn es um Gesundheit und Pflege geht, für moderne Technologien aufgeschlossen. Tragbare Minicomputer wie Wearables und ähnliche neue Medizintechnologien sehen sie überwiegend positiv. Das ist das Ergebnis des sogenannten „ZukunftsMonitors –Gesundheit neu denken“ – einer repräsentativen Befragung, die das Bundesforschungsministerium in Auftrag gegeben hat.
Demnach verbinden 55 Prozent der Befragten mit den am Körper getragenen Wearables – also Fitnessbändern und mobilen Geräten, die etwa Puls, Schritte und Höhenmeter messen und Schlafrhythmus oder Kalorien aufzeichnen – eher Chancen. 34 Prozent sehen hier hingegen eher Risiken. Zugleich haben die meisten Bundesbürger allerdings Bedenken, Gesundheitsdaten im Netz zu teilen (62 %).
Skepsis gegenüber Telemedizin
Mit Telemedizin, bei der sich Arzt und Patient etwa via Computer oder Webcam austauschen, verbinden dagegen nur 38 Prozent eher Chancen, 52 Prozent aber eher Risiken. Hier erweisen sich Ostdeutsche übrigens als aufgeschlossener als Westdeutsche: 43,1 Prozent der Ostdeutschen sehen eher Chancen, bei den Westdeutschen sind es nur 36,3 Prozent. Besser schneidet da die Telepflege ab, in der immerhin 51 Prozent eher Chancen und nur 10 Prozent eher Risiken sehen.
Ein Viertel der Befragten kann sich überdies vorstellen, von Robotern gepflegt zu werden. Moderne Roboter, wie sie heute etwa schon in Japan im Einsatz sind, können Krankenpfleger dabei unterstützen, Patienten umzubetten.
Weiterhin befürworten 51 Prozent der Befragten Implantate für mehr Konzentration und Gedächtnisleistung. Vor allem junge Menschen bewerten solche neuronalen Implantate positiv – bei den 14- bis 19-Jährigen liegt die Zustimmungsrate bei gut 62 Prozent.
Wanka sucht den Bürgerdialog
Die Umfrage ist der Auftakt zum ersten Zukunftsforum des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Zukunftsforen sind eine Bürgerdialogreihe, die von Sommer 2015 bis Sommer 2017 durchgeführt wird. Die ersten Themen sind digitale Gesundheit und Selbstoptimierung.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) erklärte, die Umfrageergebnisse zeigten, dass sich die Bürger sehr für die Gesundheitstechnologien von morgen interessieren. „Ihre Sorge um mögliche Risiken belegt aber auch, dass es noch großen Forschungsbedarf gibt, um Fragen in der Anwendung zu klären und Vertrauen in neue Technologien zu schaffen“. Wanka weiter: „Denn Technik muss den Menschen dienen. Über Chancen und Risiken will ich mit den Bürgern ins Gespräch kommen.“
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.