Arzneimittel-Rabattverträge

AOK freut sich über rege Beteiligung

Stuttgart/Berlin - 18.10.2011, 14:29 Uhr


An der aktuellen Ausschreibungsrunde für die bundesweiten AOK-Rabattverträge haben sich nach Angaben der AOK mehr als 80 Pharmaunternehmen und Bietergemeinschaften beteiligt. Die Angebotsfrist war am Montagmittag (17. Oktober) abgelaufen.

Den Ablauf der Angebotsfrist hat Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und Chefverhandler für die bundesweiten AOK-Rabattverträge, erneut zu einer Spitze gegen das ABDA/KBV-Konzept genutzt. Die hohe Beteiligung der Pharmaunternehmen unterstreiche „die große Bedeutung der Arzneimittelrabattverträge für die Finanzstabilität der gesetzlichen Krankenversicherung“. Die Bundesregierung, so Hermann, sollte dieses Erfolgsmodell „nicht ohne Not aufs Spiel setzen“. Unter ausdrücklicher Bezugnahme auf das Arzneimittelversorgungskonzept der ABDA und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sagte er: „Es gibt keine solide Alternative zu Rabattverträgen. Ärzte und Apotheker haben bereits heute eine gesetzliche Verpflichtung, Patienten bei der Medikation zu beraten und wirtschaftlich zu verordnen.“

Laut Hermann werden die AOKs nun die Angebote der Pharmaunternehmen intensiv prüfen. Die Zuschläge sollen voraussichtlich Ende November erteilt werden, starten können die neuen Verträge dann zum 1. April 2012. Zusammen mit der 2012 parallel laufenden fünften und sechsten Vertragstranche sollen sie die Beitragszahler um mindestens 650 Millionen Euro jährlich entlasten.

Die jüngste AOK-Ausschreibung ist die bisher umfangreichste: Sie umfasst insgesamt 104 patentfreie Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro. Ursprünglich waren es 105 Substanzen – für den Ende September aus dem Patent gelaufenen Wirkstoff Olanzapin hat die AOK die Ausschreibung allerdings schon aufgehoben. Zu den umsatzstärksten Medikamenten der 7. Tranche zählt der Magensäurehemmer Pantoprazol.


Kirsten Sucker-Sket