Apokix-Umfrage

Mehr Direktbezug

Köln - 23.01.2012, 12:10 Uhr


Der pharmazeutische Großhandel bleibt der wichtigste Partner der Apotheke, aber die Apotheken haben auf die zweite Stufe des AMNOG, die Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung und in der Folge davon Konditionsanpassung auf Seiten des Großhandels, reagiert.

Zum Jahreswechsel ist die zweite Stufe des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) und damit auch die neue Arzneimittelpreisverordnung in Kraft getreten. Vor allem letztere hat deutliche Auswirkungen auf die Margen des pharmazeutischen Großhandels. Die Kürzung der Großhandelsspanne und die Einbußen auf der Beschaffungsseite seitens der pharmazeutischen Industrie sind von den Großhändlern nach eigenen Angaben wirtschaftlich alleine nicht zu stemmen. Auf die zu erwartenden oder schon bestehenden Konditionsanpassungen haben 85 Prozent der Apotheken mit der Optimierung ihrer internen Bedarfs- und Lagerplanung reagiert bzw. entsprechende Maßnahmen geplant. Zudem bündeln 61 Prozent der Apotheken bewusst mehrere Bestellungen oder planen dies für die Zukunft. Aber auch das Direktgeschäft profitiert von der zweiten Umsetzungsstufe des AMNOG: Mehr als jede dritte Apotheke (37 Prozent) sieht sich veranlasst, verstärkt über einen Direktbezug bei Herstellern nachzudenken, oder hat diesen bereits ausgeweitet. Zu diesen Ergebnissen kommt der Apotheken-Konjunkturindex (Apokix) des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH Köln) in seiner Januar-Ausgabe, an dem sich 395 Apothekeninhaberinnen und -inhaber beteiligt haben. 

Beziehung zum pharmazeutischen Großhandel: 
Was den Apotheken wichtig ist


Trotz der wachsenden Bedeutung des Direktgeschäfts bleibt der pharmazeutische Großhandel bei der schnellen und zuverlässigen Arzneimittelversorgung der wichtigste Partner der Apotheken. Das AMNOG stellt diese Partnerschaft auf eine harte Probe. Laut Apokix-Umfrage hat mehr als jede vierte Apotheke (27 Prozent) die Anzahl der sie beliefernden Großhändler reduziert oder plant dies für die Zukunft. Rund jede fünfte Apotheke (22 Prozent) denkt zudem über einen Wechsel der sie beliefernden Großhandlungen nach oder hat dies bereits getan. Bei der Auswahl der beliefernden Großhändler achten die Apothekerinnen und Apotheker zuvorderst auf die „Transparenz der Rechnungen“ sowie die „Konditionen und Preise“. Für 74 bzw. 68 Prozent der Umfrageteilnehmer sind diese Kriterien bei der Auswahl der sie beliefernden Großhandlungen „absolut wichtig“. Es folgen die „Fairness des Großhandels“ (62 Prozent) und dessen Engagement bei der „Vertretung der Interessen der inhabergeführten Apotheken“ (59 Prozent). Auf den Rängen fünf und sechs der wichtigsten Auswahlkriterien folgen das „Vertrauen in den Großhandel“ (46 Prozent) und die „Leistungen des Großhandels“ (45 Prozent). „Serviceorientierung“, „regionale Nähe“, „persönliche Beziehungen zu Außendienstmitarbeitern“ und „langfristige Geschäftsbeziehungen“ sind vielen Apothekerinnen und Apothekern zwar ebenfalls wichtig, ausschlaggebend werden diese Kriterien aber nur selten sein. 



Apokix – das Stimmungsbarometer der Apotheken in Deutschland 

Mit der „Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de ;


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